"Smart-Life"-Symposium am 07./08. April 2011

Veröffentlicht von am 12.04.2011, 08:58 | Kommentar

Im Mittelpunkt des 6. Internationalen ReH..Mo-Symposiums stand mit „Smart Life: Chancen und Risiken eines total digitalisierten Alltags“ ein Thema, dem auch die Bundesregierung auf dem 5. Nationalen IT-Gipfel am 07.12.2010 in Dresden höchste Priorität einräumte: Die vollständige Digitalisierung des Alltags, perspektivisch beleuchtet aus der Sicht der Nutzer, der Wirtschaft und des Staates.

Direkter Kontakt mit der Netzöffentlichkeit

Die am 07. und 08. April in den Passauer Redoutensälen von der von Prof. Dr. Dirk Heckmann gegründeten und geleiteten Forschungsstelle für Rechtsfragen der Hochschul- und Verwaltungsmodernisierung (ReH..Mo) ausgerichtete Veranstaltung war auch in diesem Jahr wieder Anziehungspunkt für eine internationale Teilnehmerschaft und zahlreiche Experten auf dem Gebiet der Informationstechnologien. Zwei Tage lang setzten sich rund 100 Teilnehmer in Vorträgen und Diskussionen mit den Herausforderungen und Rechtsfragen des digitalisierten Alltags auseinander. Die Veranstaltung wurde bereits im zweiten Jahr von einer Twitter-Wall begleitet, die unter dem Hashtag #rehmo6 den direkten Kontakt mit der Netzöffentlichkeit herstellte und bei reger Teilnahme interessante Diskussionen entstehen ließ.

Plädoyeur für eine neue Vertrauenskultur

Nach der Eröffnung durch Prof. Dr. Wolfgang Hau übermittelte Prof. Dr. Dirk Heckmann die Grußworte der Schirmherrin, der Bundesministerin der Justiz, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Hiernach führte er in die Themenbereiche der Fachveranstaltung ein und verkündete dem Publikum die beabsichtigte, aktuellen Herausforderungen geschuldete Umbenennung seiner Forschungsstelle in „For..Net“ (Forschungsstelle für IT-Recht und Netzpolitik).  Über die enorme Innovationskraft neuer Informationstechnologien referierte im Rahmen der Keynote Dr. Dorothee Ritz, General Manager Consumer & Online Deutschland von Microsoft Deutschland. Anschließend befasste sich Prof. Dr. Jörn von Lucke, Zeppelin University Friedrichshafen, damit, in welcher Weise smarte Technologien den Lebensalltag beeinflussen und die Lebensqualität verbessern können. Die datenschutzrechtlichen Herausforderungen beleuchtete zunächst Prof. Dr. Dirk Heckmann. Er betonte dabei die Unverzichtbarkeit eines smarten Risikomanagements, eines „Smart Privacy Managements“. Besondere Bedeutung haben dabei vertrauensbildende Maßnahmen. Prof. Dr. Heckmann plädierte für eine neue Vertrauenskultur, in der sich die Chancen smarter Technologien, welche die Risiken überwiegen, zur Geltung bringen lassen. Speziell mit dem Datenschutz beim Einsatz smarter Videoüberwachungstechnik setzte sich sodann Prof. Dr. Gerrit Hornung auseinander. Im Rahmen der darauf folgenden Podiumsdiskussion zum Thema „Smart oder Privat: Wie viel Datenschutz verträgt der digitale Alltag“ wurde auch Fragen des Publikums und der Netzöffentlichkeit ausreichend Raum geschenkt. Der erste Veranstaltungstag schloss mit einer Führung des  „Stadtfuchses“ durch Passau und einem 5-Gängemenü in der Heilig-Geist-Stiftsschenke.

Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete Dr. Oliver Raabe vom Karlsruher Institut für Technologie mit seinem Vortrag über „Smart Metering“. Vertieft wurde das Thema noch durch den datenschutzrechtlichen Beitrag von RA Dr. Hans Peter Wiesemann, Noerr LLP, München, der in seinem Fazit ein energiespezifisches Datenschutzrecht forderte. RA Dr. Marc Störing von der Kanzlei Osborne Clarke, Köln, referierte zur Problemstellung der rechtskonformen Gestaltung eines intelligent vernetzten Haushalts und auch die Fragen der Haftung (RA Dr. Alexander Duisberg, Bird & Bird LLP, München) und der Vertragsgestaltung (RA Thomas Stadler, RAe Alavi Frösner Stadler, Freising) beim Einsatz smarter Technologien wurden jeweils in einem Beitrag erörtert. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung ließ Prof. Dr. Heckmann die Veranstaltung noch einmal Revue passieren und kündigte an, dass das 7. For..Net-Symposium 2012 unter dem Motto „Anonymität“ stehen wird. (Florian Albrecht)

Weitere Informationen: www.smartlife2011.de

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Dieser Artikel wurde verfasst von Birgit Schwenger.

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