PM des AStA/SprecherInnenRates: Verschwörungstheorien an der Uni Passau – Vortrag von Prof. Dr. Knut Löschke zum Klimawandel endet in Polemik
Auf dem Bild zu sehen ist Prof. Dr. Knut Löschke vor einer seiner Folien „Principis Obsta – Wehret den Anfängen!“ ist die Überschrift über vier eindeutig in Relation gestellten Bildern. Die drei linken Bildern zeigen verschiedene Veranstaltungen/Aufmärsche von Nazis und Kommunisten, dass Bild ganz rechts eine UN Konferenz.
Am Freitag, den 20.01.2012, fand an der Universität der Vortrag „Klima, Energie & Gesellschaft – Geben wir der Vernunft noch eine Chance!“ statt, der vom Passauer Hayek Gesprächskreis präsentiert wurde.
Prof. Dr. Dr. Löschke , Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn, sowie „Wissenschaftler und Unternehmer“, wie er selbst mehrfach betonte, versuchte in seinem Vortrag den Klimawandel als Propaganda zu entlarven. Er bezeichnete die Klimakatastrophentheorie als die „neue Sau, die durchs Dorf gejagt wird“, denn die globalen Medien propagierten dieses Gespenst. Entgegen dieser subjektivistischen Ansätze sei seine Frage nach der Existenz und Entwicklung der Klimaschwankungen rein sachlich und wissenschaftlich aufgebaut.
Dem Anspruch, seine Thesen mit wissenschaftlichen Fakten zu unterstützen, widersprach er durch weitestgehend ungenügende Quellenangaben und stützte sich auf Vermutungen. Eine der von ihm verwendeten Grafiken war offensichtlich im Jahr 1950 abgeschnitten worden „das habe sein Computer gemacht“. Auch zeigte er eine vermutliche Korrelation zwischen Hochzeiten der Gesellschaft und Wärmeperioden, sowie zwischen Kälteperioden und Zeiten des Chaos und Krieges auf. Daher forderte er: Eine CO2 freie Zukunft müsse verhindert werden, denn CO2 sei schon immer in der Atmosphäre gewesen. „Lehnen wir uns doch einfach zurück“ war seine Parole. Viel zu wenig erforscht sei die Wirkung des Gases im Klimasystem und damit auch der Klimawandel. Basierend auf diesem Unwissen sollten keine Klimaschutzmaßnahmen durchgeführt werden, wobei er vernachlässigte, dass auch seine Gegentheorie auf Unwissen basiert.
Auf Nachfragen der Zuhörerinnen und Zuhörer reagierte er mit Ausflüchten und denunzierte Gegendarstellungen als Fälschungen. Dem IPCC (International Panel on Climate Change) sowie anderen Klimaforschern warf er Betrug und Unseriosität vor. Er inszenierte sich als die „fehlende Opposition“ nach Marx und Engels. Seine Ansicht sei von der allgemeinen, politischen Elite unterrepräsentiert, da diese in Sachen Klima „geschlossen zusammenhalte und gleichgeschaltet sei“.
Damit schockiert er einen Großteil der Zuhörerschaft. „Der Vortrag hatte nichts mit Wissenschaft zu tun, es war plumpe Polemik und hat mich sehr schockiert“, empörte sich Karin Bugow, studentische Senatorin an der Uni Passau.
Löschke vertrat die Auffassung, die „Klimapropaganda“ würde in den Medien dazu benutzt, die Bevölkerung gezielt zu manipulieren. Schon in der Schule würde Kindern die „Merkel’sche Ideologie“ eingeimpft, um die Angst vor einer existenziellen Bedrohung durch den Klimawandel zu verbreiten. Seine Ausführungen gipfelten darin, dass er auf einer Folie NSDAP Versammlungen mit dem UN-Klimarat verglich. Daraufhin verließen entrüstete Studierende den Hörsaal. Felix Speidel, studentischer Senator, der Uni Passau : „Ich bin entsetzt, dass Hr. Löschke auf dieser Ebene argumentiert und Gegenmeinungen als faschistisch darstellt. Bereits die wissenschaftliche Analyse war intransparent aber es gehört schon einiges dazu, die UN-Klima Konferenzen in eine Reihe mit den Gräueltaten des Dritten Reiches – und somit dem Holocaust zu stellen.“
Der AStA/SprecherInnenRat der Universität Passau
Die studentischen SenaorInnen der Universität Passau
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Dieser Artikel wurde verfasst von SprecherInnenrat.
Ein Kommentar
Das sieht nicht nur der AStA/SprecherInnenRat so.
Die SZ schreibt dazu:
http://www.sueddeutsche.de/65b38F/431385/Gipfel-mit-Nazi-Fotos.html