DAAD-Winterseminar Migration im Ost-West-Kontakt

Veröffentlicht von am 22.02.2012, 17:05 | Kommentar

Vom 16.-21. Januar 2012 fand an der Universität Passau ein DAAD-Winterseminar zum Thema Migration im Ost-West-Kontakt statt. Teilnehmer waren Alumni des DAAD und anderer Stipendienwerke aus 11 osteuropäischen Staaten (Ungarn, Russland, Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Makedonien, Belarus, Usbekistan und der Ukraine) sowie ausgewählte Passauer Studierende.

Die Teilnehmer des "DAAD-Winterseminar Migration im Ost-West-Kontakt"Im Rahmen der Veranstaltung wurden disziplin- und länderübergreifende Blockseminare, eine Vernissage, ein Vortrag, eine Filmvorführung und eine Fachexkursion zum BAMF nach Nürnberg angeboten.

Die Blockseminare beleuchteten den vielschichtigen und wechselwirkungsreichen Themenkomplex der Migration in Vorträgen von Experten der Migrationsforschung und engagierten Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Außerdem beteiligten sich die Teilnehmer mit eigenen Kurzreferaten und in regen Diskussionen am fach- und länderübergreifenden Informations- und Meinungsaustausch zum Thema Migration. Migration war und ist weiterhin ein gesamteuropäisches Thema, das neben einer geografischen Verortung politische, gesellschaftliche, soziale und juristische Fragestellungen aufwirft. Die Wanderungsbewegung von Menschen, der Transfer von Ideen, Waren und der Kulturaustausch (von West nach Ost und umgekehrt) hat Europa langfristig geprägt. Wirtschaftliche und soziale, erzwungene wie freiwillige Migrationen haben in Ost- und Westeuropa ihre Spuren hinterlassen. Die Begegnung mit dem Fremden berührt Fragen nach der Identität, der Abgrenzung, Integration bzw. Assimilation. So wurden während des Winterseminars insbesondere Migrations- und Ausländerrecht, (volks-)wirtschaftliche Folgen von Migration, Migrationspolitik, soziale und gesellschaftliche Folgen der Auswanderung im Heimat- und Ankunftsland (berufliche Integration Hochqualifizierter) beleuchtet.

Bei einer eintägigen Exkursion nach Nürnberg konnten die Teilnehmer im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und im Europäischen Migrationsnetzwerk Gespräche mit Experten führen.

In einer Vernissage mit dem Thema „Identität Ost-West“ stellte die Künstlerin Patrizia Pawelek (BA Kulturwirtschaft-Absolventin der Uni Passau; MA Osteuropastudien an der LMU München) im Foyer der Zentralbibliothek der Universität Passau Aufnahmen von Alltagssituationen in der ehemaligen Ostblockregion Schlesien aus der Zeit zwischen 1960-1989 aktuellen Bildern aus der selben Region gegenüber, die den Wandel und die Entwicklung der osteuropäischen Länder, insbesondere Polens, seit dem Mauerfall zeigen und die Frage nach der Existenz einer gemeinsamen mitteleuropäischen Identität, bzw. der Notwendigkeit einer solchen in Europa, stellen.

Karolina Novinšćak (M.A., Politikwissenschaftlerin und Historikerin, Universität Regensburg) setzte sich in einem öffentlichen Vortrag mit dem Thema „Der ‚Gastarbeiter-Export‘ auf Titos Sonderweg: Deutsch-jugoslawische Migrationsbeziehungen in den 1960er und 1970er Jahren“ auseinander.

Im Scharfrichter Kino wurde der Dokumentarfilm „Die geteilte Klasse“ (D/PL 2011) von Andrzej Klamt gezeigt, der sich mit der Integration der „Spätaussiedler“ in der BRD befasst.

Das Winterseminar wurde durch die Initiative Perspektive Osteuropa am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen (Prof. Dr. Thomas Wünsch), Universität Passau, durchgeführt. Die Realisierung des Projektes wurde durch die finanzielle Unterstützung des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) ermöglicht.

(Quelle: Sonia Aichele, Initiative Perspektive Osteuropa)

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