Made in Passau: Wohnraumkarte [UPDATE]
Mit dem Studium beginnt für viele Studienanfänger die Wohnungssuche. Mangelnder Wohnraum in vielen deutschen Städten macht die Suche nach einer geeigneten Bleibe oft mühselig. Umso schöner, wenn die Wohnungssuche im Netz möglichst einfach und komfortabel funktioniert. Die Gründer von Wohnraumkarte haben sich genau dies zum Ziel gesetzt. Ihrer Meinung nach sind „die einschlägigen Websites zur Wohnraumsuche nicht mehr zeitgemäß, benutzerunfreundlich und überladen mit unnötigen Features“. Für sie stehen vielmehr „Usability, Minimalismus und modernste Technologien“ im Vordergrund.
Die Gründer Andreas und Manuel studieren seit 2008 (Wirtschafts-)Informatik an der Uni Passau. Passend zum Konzept ihres Dienstes teilen sie ihren Wohnraum in einer Wohngemeinschaft. Entscheidungen können so meist durch Zuruf von einem ins andere Zimmer getroffen werden, ohne die Kosten für ein externes Büro. Beide ergänzen sich in ihren informatischen Schwerpunkten perfekt. Für Grafiken und Design greift das Team auf die talentierte Arbeit von Benedikt zurück. Auch er hat mit ihnen 2008 in Passau das Studium begonnen.
Wohnraumkarte ist ein Mashup-Dienst, der Kartendaten von Google Maps als Grundlage nutzt und Wohnraumangebote mit farbigen Markierungen darauf anzeigt. Dabei unterscheidet die Farbe der Markierung den Typ des Wohnraums von WG-Zimmer über Wohnung bis zu Häusern. Wohnraumsuchende können die gewünschten Typen auswählen und parallel die Angebote durch Preis, Größe und Einzugsdatum einschränken – alles in Echtzeit und ohne Neuladen der Seite. Über die Markierungen auf der Karte gelangt man direkt zur Detailansicht und erhält alle Informationen inklusive Fotos des angebotenen Wohnraums.
Die Bedienelemente funktionieren sowohl unter Desktop-Systemen als auch Tablets mit Touch-Bedienung. Aktuell ist das Layout noch nicht für Geräte mit kleinerem Display optimiert, was besonders ärgerlich ist, wenn Benutzer den QR-Code der gedruckten Inserate mit dem Smartphone öffnen. Dies soll sich aber in Kürze ändern. Außerdem wird der Login nochmals komplett überarbeitet und in absehbarer Zeit soll es auch möglich sein ein „Wohnraumgesuch“ einzutragen. Zahlreiche kleine Fehler konnten dank aufmerksamer Nutzer und vieler Rückmeldungen schnell behoben werden. Über das umfangreiche Feedback sind Andreas und Manu besonders glücklich.
Den Kern der Anwendung hatten beide innerhalb von drei Wochen programmiert. Leider machte ihnen das Hochwasser, das fast bis zu ihrem Hauseingang reichte, einen Strich durch die Rechnung. Ihr Internetanschluss war in Folge der Naturkatastrophe für sechs Wochen tot. Deshalb wichen sie in die Zentralbibliothek aus. Aufgrund der Prüfungsphase war das Internet auch dort bald überlastet. Nach einem Spießroutenlauf durch FIM-Bibliothek, ITZ und ZMK sind beide nun wieder in ihrer WG, von der aus es sich auch komfortabel auf der Terrasse arbeiten lässt. Unterstützt wird das Team von einem „Kompetenzteam mit Experten aus den Bereichen Informatik, Jura und Marketing“. Diese halfen bereits vor der Veröffentlichung bei einem „closed-beta Grillen“ mit ihren Anmerkungen.
Mittelfristig wollen sie mit Premiumdiensten Geld verdienen. Immobilienmakler müssten dann ab einer bestimmten Anzahl von Inseraten pro Monat einen Mitgliedsbeitrag zahlen. Als Mitglied soll man Inserate zusätzlich auf seiner eigenen Website einbinden können. Viele weitere Ideen wie z.B. einen Benachrichtigungsdienst sollen die Mitgliedschaft lohnenswert machen. Dabei wollen sie andere Dienste wie ImmobilienScout oder Regionalzeitungen preislich unterbieten. Für private Nutzer soll der Dienst dauerhaft kostenfrei bleiben.
Derzeit steht Marketing für das Team im Vordergrund. Dabei kommt primär no budget marketing durch social media zum Einsatz. In ihrem Fall müsste man allerdings von low budget marketing sprechen: Unter den ersten 100 Facebook shares verlost das Team nämlich einen Kasten Augustiner. 😉 Zusätzlich folgen nun Flyer und Plakate. Ihr Dienst soll schnellstmöglich bekannter werden und viele begeisterte Benutzer finden, um Angebot und Nachfrage gleichermaßen zu steigern. In Passau gibt es bereits 8 Inserate. Aber auch außerhalb verbreitet sich Wohnraumkarte rasend schnell. So gibt es bereits 10 Inserate in Wien, Tendenz steigend. Die rasante Verbreitung spricht für die Gründer: Offensichtlich haben sie durch die intuitive Oberfläche und das ansprechende Design den richtigen Nerv getroffen.
UPDATE: Nach weniger als 17 Tagen Wohnraumkarte gibt es nun bereits 100 eingetragene Insrerate; bereits gelöschte Inserate sind nicht einmal mitgezählt.
Die komplette Reihe Made in Passau
Teil 1 Made in Passau: GradeView
Teil 2 Made in Passau: Studentenflohmarkt
Teil 3 Made in Passau: Stomt
Teil 4 Made in Passau: unicato
Teil 5 Made in Passau: ONE LOGIC
Teil 6 Made in Passau: crealytics
Teil 7 Made in Passau: Campus Cup (5 Euro Special)
Teil 8 Made in Passau: your coin (5 Euro Special)
Teil 9 Made in Passau: Wohnraumkarte
Teil 10 Made in Passau: Thronboten (5 Euro Special)
Teil 11 Made in Passau: Campusbeauties (5 Euro Special)
Teil 12 Made in Passau: TouriSpo
Kategorie(n): Existenzgründung, Nach dem Studium, Recruiting und Karriere
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