Shareconomy: Carsharing Passau

Veröffentlicht von am 19.10.2013, 16:45 | Kommentar

Durch zunehmende Urbanisierung und einen Wertewandel in der Gesellschaft ist es oft nicht mehr möglich oder gewünscht Dinge zu besitzen. Der Trend des Teilens (bzw. sharing) scheint sich aus den sozialen Netzwerken entwickelt zu haben. Dabei ist das Konzept, Wohnraum mit anderen zu teilen mindestens so alt wie das der Tauschparties. Neu ist allerdings, dass Tauschplattformen und Ankündigungen mittels Internet deutlich einfacher an ein großes Publikum gerichtet werden könen. So war beispielsweise der von Studierenden organisierte KleiderTauschRausch ein großer Erfolg.

Einstige Prestigeobjekte wie ein eigenes Auto werden immer mehr auf ihre Funktion, also den Transport von A nach B reduziert. Automobilkonzerne und Verkehrsbetriebe haben diesen Trend erkannt und versuchen deshalb diesen Markt mit ihren eigenen Angeboten zu erschließen. Nicht zuletzt deswegen wird oft der Begriff der Shareconomy verwendet.

Hohe Investitionen sind ein weiterer Grund für die zunehmende Beliebtheit des Carsharings: Neben einmaligen Kosten für Anschaffung und Anmeldung kommen dauerhafte Unterhaltskosten wie Steuern, Versicherung, Benzin sowie Wartung und Reparatur hinzu. Außerdem opfert man Zeit für Reinigung, Wartung und Bürokratie.

Während in vielen deutschen Großstädten meist mehrere Unternehmen ihre Carsharing-Flotten in Konkurrenz betreiben haben sich in Passau noch keine kommerziellen Anbieter niedergelassen. Dabei würde sich Passau aus zahlreichen Gründen anbieten: Viele enge Gassen in der Altstadt und eine chronische Parkplatznot machen ein eigenes Auto vergleichsweise unattraktiv. Zumal die Bewohnerparkplätze nur mit kostenpflichtigem Parkausweis benutzt werden dürfen.

Carsharing PassauAufgrund dieses mangelnden Angebots hat sich eine Gruppe von carsharing-Fans zusammengetan und einen Verein gegründet: Carsharing Passau existiert nun bereits seit etwas mehr als einem Jahr und wächst stetig. Im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern wird neben dem jährlichen Mitgliedsbeitrag und einer Zeit- sowie Kilometerpauschale zusätzlich eine Einlage bezahlt. Diese dient dazu die Betriebsmittel, also die Autos, zu finanzieren und wird bei einem Austritt vollständig zurückgezahlt. Die  Zeit- sowie Kilometerpauschale beinhaltet alles Weitere inklusive Benzin.

Derzeit unterhält der Verein zwei Autos an exklusiven Standorten im Stadtgebiet: Einen Opel Corsa beim Nikolakloster-Torbogen und einen Toyota Yaris vor dem neuen Rathaus. Die Reservierung der Wagen können Vereinsmitglieder über das Flinkster-Buchungssystem vornehmen. Aufgrund rekordverdächtiger Studierendenzahlen an der Uni Passau und der damit verbundenen Platznot ist Carsharing sicher eine interessante Alternative für unregelmäßige Besorgungsfahrten – insbesondere, da Schüler, Studierende und Alleinerziehende ermäßigte Beiträge ggf. sogar in Raten zahlen können.

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