Grundlagenseminar „Rhetorik“ am ZfS: „Es kommt auf den Redner an. Der Rest ist Beiwerk“
Eine Präsentation ganz ohne Lampenfieber? Absolut souverän im Vorstellungsgespräch? Wer vor Zuhörern losgelöst, selbstsicher und überzeugend auftreten kann, besitzt Vorteile im Studium und im Beruf.
Wem das nicht liegt, dem kann aber geholfen werden. Für knapp 80 Studierende war diese Tatsache an den vergangenen zwei Wochenenden Anlass genug, um mit vier Dozentinnen und Dozenten im ZfS-Grundlagenseminar „Rhetorik“ ihre Fertigkeiten für eine überzeugende Präsentation oder Rede zu verbessern. „Eine gute Rhetorik hilft ungemein. Nicht nur in der Uni, sondern auch im späteren Berufsleben. Das gilt für nahezu alle Bereiche des Lebens“, weiß Mike Kleist, Coach für Persönlichkeitsentwicklung und Profi-Sportler.
„Selbst wenn man clever ist und viele tolle Ideen hat: Man wird es schwer haben, erfolgreich zu sein, wenn man diese Ideen nicht auch entsprechend gut kommunizieren kann“, mahnt der Trainer. Angeleitet von den vier Seminarleitern Nadescha Vornehm, Julia Lamour, Mike Kleist und Mike Hager nahmen sich die Studierenden jeweils in Kleingruppen ihrer rhetorischen Kenntnisse und Fertigkeiten an. Nach dem Kennenlernen und einer kurzen theoretischen Einführung standen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sofort im Mittelpunkt des Seminars. Es ist zweifellos keine Überraschung, dass vor allem der Praxisbezug für das rhetorisch überzeugende Präsentieren einen wichtigen Schlüssel zum Erfolg darstellt. Und so tauschten sich die Teilnehmenden nach einer Spontanrede und anschließendem Videofeedback immer wieder mit der Gruppe und ihrem Coach aus. Am zweiten Tag wurde das zuvor Analysierte dann in einer Drei-Minuten-Rede von allen Studierenden erneut begutachtet – mit Erfolg. So konnte sich beispielsweise jeder der zwölf Teilnehmenden im Seminar von Mike Kleist nach dem abschließenden Feedback gegenüber dem Vortag verbessern. Dabei wurde deutlich, dass der richtige Einsatz von Sprache, Stimme und Körpersprache viel Wirkung bei den Zuhörern hinterlässt. „Mimik, Gestik, Körperhaltung, Blickverhalten und die Erscheinung machen mehr als 50 % einer guten Rhetorik aus“, verdeutlicht Mike Kleist die Wichtigkeit der nonverbalen Kommunikation. Und um das zu lernen, hieß es an beiden Tagen: Üben, üben. Üben!
Das Thema der Drei-Minuten-Rede für den zweiten Seminartag konnten die Studierenden frei wählen und vorbereiten. Ebenso war es ihnen freigestellt, ihren Vortrag durch Medieneinsatz zu unterstützen. Doch wie soll der Medieneinsatz für eine gute Rede oder Präsentation eigentlich optimal gewichtet werden? Trainer Mike Kleist antwortet auf diese Frage metaphorisch: „Der Medieneinsatz soll so sein wie ein gutes Make-Up. Er soll die Schönheit des Vortrags unterstreichen, aber nicht zum Selbstzweck werden und den Inhalt wie eine Maske überdecken.“ Er empfiehlt für Fortgeschrittene, es auch ruhig einmal ganz ohne Power-Point und Co. auszuprobieren. Für effektiv hält Mike Kleist auch einfache Visualisierungen am Flipchart, da hier während eines Vortrags etwas live entsteht: „Das hat in jedem Fall immer Wirkung bei den Zuhörern“.
Den Teilnehmenden ist dieser Balanceakt in jedem Fall gelungen. Dabei zahlten sich neben dem Videofeedback vor allem die unverkrampfte Atmosphäre und der unmittelbare Austausch mit den Studierenden und den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten aus. Im Ergebnis können alle Teilnehmenden mit Erfolg auf das Rhetorik-Seminar zurückblicken, denn die im Seminar erprobten Methoden ermöglichen einen selbstsicheren und überzeugenderen Auftritt vor Zuhörern. Dennoch: „Es kommt auf den Redner an. Der Rest ist Beiwerk“, sagt Mike Kleist. Zurückblickend haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelernt, durch ihre verbesserte Rhetorik Präsentationssituationen gelassener entgegenblicken zu können.
Stichwörter: Lampenfieber, nonverbale Kommunikation, Präsentation, Rhetorik, ZfsKategorie(n): Zentrum für Karriere und Kompetenzen
Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.
Letzte Kommentare