Studierende tragen den Ausbau des Nahverkehrs mit
Verhandlungen für das Semesterticket in Passau bis 2020 abgeschlossen
In den nächsten Jahren kommen auf die Passauer Studierenden beim Semesterticket Preiserhöhungen zu: Ab dem Sommersemester 2015 zahlen die Studierenden statt bisher 10 Euro 16 Euro pro Semester. In den Folgejahren 2016 und 2017 erhöht sich dieser Betrag um jeweils zwei Euro. Von 2017 bis 2020 soll der Preis konstant bei 20 Euro pro Semester bleiben. Mit der Zustimmung zu dieser Staffelung tragen die Studierenden der Mehrnutzung des Passauer Nahverkehrs und den deshalb geplanten Ausbauten des Liniennetzes Rechnung. Der Beitrag für das Semesterticket ist von allen Studierenden zu entrichten, unabhängig davon, ob das Semesterticket genutzt wird oder nicht.
Mit den Folgevereinbarungen entschließen sich die Studierenden, einen großen Beitrag zur Finanzierung des ÖPNV zu leisten. So beläuft sich der Beitrag der geschätzt 12.000 Studierenden ab dem Jahr 2017 auf 480.000 Euro pro Jahr. Durch die lange Laufzeit des Vertrags können sich sowohl die Stadtwerke Passau als auch die Studierenden darauf verlassen, dass das Semesterticket bis 2020 bestehen bleibt. Die Kündigung des Vertrages ist jedoch möglich, wenn die Studierendenzahlen stark von den prognostizierten Zahlen abweichen.
„Nachdem die Stadtwerke für die nächsten zwei Jahre zunächst 20 Euro forderten und diese sogar für die folgenden Jahre auf 25 Euro erhöhen wollten, sind wir nun mit den verhandelten Summen einverstanden“, merkt Karin Bugow als Vertreterin der Studierenden an. „Außerdem freuen wir uns, auf diese Weise einen Beitrag zu einer nachhaltigen Gestaltung des Nahverkehrsangebots leisten zu können, von dem die gesamte Stadt Passau profitiert.“ Das Semesterticket hat sich in den letzten Jahren als Erfolgsmodell herausgestellt. Der Stadtverkehr wird entzerrt und alle Bewohnerinnen und Bewohner nutzen höhere Taktungen.
„Bei den Verhandlungen war uns wichtig, dass die Solidarbereitschaft der Studierenden als finanzschwache Gruppe nicht überstrapaziert wird. Mit dem jetzigen Betrag ist unsere Grenze erreicht“, fügt Marie Jasser, Vorsitzende des AStA/SprecherInnenrats hinzu. „Wir hoffen, mit dem Solidarbeitrag vor allem diejenigen Studierenden zu unterstützen, die in den nächsten Semestern mit der Wohnungsnot in Passau konfrontiert sein werden und an den Stadtrand Passaus ausweichen müssen.“
Die gestaffelte Preiserhöhung wurde in der Folgeverhandlung des Passauer Semestertickets am 20. Mai beschlossen. Das Gespräch fand zwischen den Vertragspartnern, den Stadtwerken Passau und dem Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz, statt. Die Stadtwerke Passau wurden vertreten durch den Geschäftsführer Gottfried Weindler und den Betriebsleiter für Verkehr, Wilhelm Fritz, das Studentenwerk durch die Geschäftsführerin Gerlinde Frammelsberger. Für die Universität nahmen an dem Verhandlungsgespräch die Kanzlerin Dr. Andrea Bör und Mitglieder des AStA/SprecherInnenrats teil
Die Studierendenvertretung wird in der kommenden Woche eine Umfrage zur Nutzung des Semestertickets durchführen. Die Ergebnisse werden den Stadtwerken Passau für ihre Ausbaupläne zur Verfügung gestellt.
In den folgenden Wochen wird der Vorschlag dem Verwaltungsrat des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz zur Abstimmung vorgelegt. Nach der Zustimmung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie steht einer Vertragsunterzeichnung nichts mehr im Wege.
Kategorie(n): Studierendenvertretung, Unkategorisiert
Dieser Artikel wurde verfasst von SprecherInnenrat.
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