Interdisziplinäre Tagung „Räume und Kulturen des Privaten“ am 16. und 17.10.2014

Veröffentlicht von am 5.10.2014, 17:47 | Kommentar

„Räume und Kulturen des Privaten“ heißt das Thema der diesjährigen interdisziplinären Tagung, die das DFG-Graduiertenkolleg „Privatheit. Formen, Funktionen, Transformationen“ veranstaltet. Die Tagung findet am  16. und 17. Oktober 2014 an der Universität Passau statt und setzt sich interdisziplinär mit den räumlichen und kulturellen Aspekten der Konzeption und des Stellenwertes des Privaten in der Gesellschaft auseinander.  Im Fokus stehen juristische und rechtsinformatische ebenso wie geistes-, sozial-, kultur-, medienwissenschaftliche Betrachtungsweisen der Thematik. Studentische Besucher sind herzlich willkommen.

Flyer_Tagung_Privatheit_2014_AnsichtDer Traum von der digitalen Privatheit

Das der Schutz der eigenen Daten oft nicht mehr als eine Illusion ist dürfte vielen spätestens am 09. Juni 2013 klar geworden sein. Dem Tag, an dem die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden über die Überwachungsmaßnahmen der NSA und des britischen GCHQ erstmals an die Öffentlichkeit gelangten. Beteuerungen aus der Politik, die Idee eines nationalen Netzes und ein Boom in der Datenverschlüsselungsbranche waren die Folge. Auch ein Jahr später bleibt die Frage, ob man die Privatsphäre der Bürger zugunsten der Sicherheit opfern darf, denn auch die deutschen Sicherheitsbehörden tragen mitunter weitreichend zur Überwachung bei.

Gefahr für die Privatssphäre ergibt sich unterdessen nicht nur durch staatliche Organisationen, auch die freiwillige Preisgabe von Daten in sozialen Netzwerken und Apps ebenso wie der (unfreiwillige) Datenverlust durch Webtracking, Cookies oder Hackerangriffe ermöglichen es, nahezu all unsere Lebensbereiche lückenlos kontrollierbar zu machen. Wie schnell man die Kontrolle über die informationelle Selbstbestimmtheit verlieren kann, zeigte erst  vor kurzem ein Skandal um den Diebstahl privater Nacktbilder von Prominenten und deren Verbreitung über die Plattform 4chan.

Inhalt der Tagung

Mit der diesjährigen interdisziplinären Tagung will das  DFG-Graduiertenkolleg erneut einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um die räumlichen und kulturellen Aspekte von Privatheit leisten. Zum Programm gehören Vorträge zu Themen wie der Frage „Sind Internetnutzer in der Lage ihre Privatsphäre zu schützen?“, Analysen zur NSA-Affäre  und zur rechtlichen Bedeutung des Begriffs Privatheit als auch Fragen zum „Eigentum an personenbezogenen Daten“ und der „Kommerzialisierung von Privatheit im digitalen Zeitalter.“ Den Abschluss der zweitägigen Fachtagung bildet eine offene Diskussion zur „NSA-Affäre als Auftrag für Wissenschaft und politische Kultur“. Als Teilnehmer zu Gast an der Universität Passau sind dafür Christian Flisek (MdB, SPD-Obmann im NSA-Untersuchungsausschuss), Prof. Dr. Ramón Reichert (Kultur- und Medientheoretiker, Universität Wien) und Julia Schramm (Politikwissenschaftlerin und freie Autorin). Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Dirk Heckmann, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht an der Universität Passau.

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