Nachgefragt bei: Dr. Rolf Eberwein

Veröffentlicht von am 22.05.2015, 18:20 | Kommentar

Rolf Eberwein, Mitglied des Think Tanks des ZfSDer Arbeitsmarkt für Wirtschaftswissenschaftler/innen blüht – der Großteil der Arbeitgeber rechnet mit einem gleichbleibenden bzw. sogar steigenden Bedarf an Arbeitskräften in diesem Bereich. Allerdings werden an diese auch hohe Anforderungen gestellt, sowohl in fachlicher Hinsicht als auch in Bezug auf Schlüsselkompetenzen. Doch welche Schlüsselkompetenzen sind aktuell auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt? Dr. Rolf Eberwein, Leiter des Personalwesens der Firma KAESER KOMPRESSOREN SE und Mitglied des Think Tank am Zentrum für Schlüsselkompetenzen, hat uns hierzu eine Einschätzung gegeben. 

ZfS: Wirtschaftswissenschaftler/innen können sich in Deutschland über gute Jobaussichten freuen, sie sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Welchen Stellenwert nehmen Zusatzkompetenzen bzw. Schlüsselkompetenzen in dieser Situation ein? 

Dr. Eberwein: Schlüsselkompetenzen gewinnen allgemein auf dem Arbeitsmarkt immer mehr an Bedeutung, nicht nur im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. In unserer Firma achten wir daher bei allen Berufseinsteigern auf das Vorhandensein von Schlüsselkompetenzen wie zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit, interkulturelle Kompetenz, Fähigkeit zur Reflexion oder Teamfähigkeit.

ZfS: Können Sie in Ihrer langjährigen Tätigkeit als Personalleiter einen Trend in Bezug auf Schlüsselkompetenzen feststellen?

Dr. Eberwein: Neben dem schon erwähnten Bedeutungszuwachs der Schlüsselkompetenzen hat sich auch die Wichtigkeit einzelner Kompetenzen verändert: Interkulturelle Kompetenz ist im Vergleich zu früher zum Beispiel immer wichtiger geworden. Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Prozesse, die immer komplexer, unbeständiger und schnelllebiger werden, ist zudem die Kompetenz, Informationen zu selektieren, zu verarbeiten und darauf aufbauend fundierte Entscheidungen zu treffen, in den Vordergrund gerückt.

ZfS: Herr Dr. Eberwein, die Firma KAESER KOMPRESSOREN ist ein international agierendes Unternehmen. Ist Auslandserfahrung und interkulturelle Kompetenz für Wirtschaftswissenschaftler heute ein absolutes Muss?

Dr. Eberwein: In der Tat ist interkulturelle Kompetenz heutzutage unverzichtbar. Im Idealfall haben neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese schon beispielsweise bei Auslandsaufenthalten während des Studiums entwickelt. Andernfalls werden sie durch unsere Personalentwicklung beim Aufbau entsprechender Kompetenzen unterstützt.

ZfS: Und zum Abschluss: Welche Tipps in Bezug auf Schlüsselkompetenzen können Sie den Studierenden mitgeben, wenn Sie das ZfS-Seminarangebot betrachten?

Dr. Eberwein: Falls die Studierenden schon einen klaren Berufswunsch haben, empfehle ich ihnen, mit Personen zu sprechen, die im entsprechenden Bereich schon Berufserfahrung haben. So können sie herausfinden, welche Schlüsselkompetenzen dort besonders gefragt sind – und im Hinblick darauf die passenden Seminare auswählen. Ansonsten sind Seminare zur interkulturellen Kompetenz vor dem Hintergrund einer globalisierten Wirtschaft eine gute Wahl. Weiterhin sollten die Studierenden versuchen, ihre Problemlösungskompetenz sowie die Fähigkeit, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren, weiterzuentwickeln.

ZfS: Vielen Dank für das Gespräch!

Dr. Rolf Eberwein ist seit Mai 2014 Mitglied im Think Tank des Zentrums für Schlüsselkompetenzen. Zusammen mit sieben weiteren Führungskräften aus Wirtschaft und Organisationen im Passauer Raum und aus ganz Deutschland unterstützt er das Zf dabei, die Kompetenzen der Zukunft zu identifizieren und sinnvoll in das Seminarangebot einzubinden. In regelmäßigen Arbeitssitzungen zeigen die Unternehmensvertreterinnen und -vertreter ihre Sichtweise aktueller Tendenzen auf. So kann das ZfS sein Veranstaltungsprogramm weiterentwickeln und an aktuelle Anforderungen aus der Arbeitswelt anpassen.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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