Love it, change it or leave it! – Persönlichkeitsentwicklung mit Friederike Matheis

Veröffentlicht von am 7.11.2015, 16:11 | Kommentar

Die Teilnehmenden des Seminars "Persönlichkeitsentwicklung"“Was sind Ihre Stärken?”, “Welche Eigenschaften schätzen Ihre Freunde an Ihnen?”: Auf diese oder ähnliche Fragen trifft man mit Sicherheit in jedem Bewerbungsgespräch. Wie aber soll man hier am besten reagieren? Die meisten Bewerber nennen aus Ratgebern entnommene, einstudierte Antworten wie „Zuverlässigkeit“ oder „Ehrgeiz“; ihre individuellen Stärken, die sie von anderen unterscheiden, kennen die Wenigsten.
So geht es auch den Teilnehmenden am Seminar „Persönlichkeitsentwicklung“ am ZfS: Sina, die European Studies Major studiert, sagt: „Ich möchte etwas über mich selbst lernen“; bei Anastasija geht es konkret um die Berufswahl: „Gerade denke ich viel darüber nach, was ich nach dem Studium machen möchte. Deshalb wollte ich mich im Seminar mit meinen Zielen und Werten auseinandersetzen.“
Bei der Generation Y, den heutigen jungen Erwachsenen, ist diese Unsicherheit bei der Selbstfindung besonders stark ausgeprägt. Zum einen ist dies die Generation der unbeschränkten Möglichkeiten: Ein Studium in den USA scheint genauso möglich zu sein wie ein Praktikum in China oder ein duales Studium in Deutschland. Zudem wird den jungen Erwachsenen über die zahlreichen sozialen Netzwerke zu jedem Zeitpunkt kommuniziert, was die anderen gerade tun, welchen Berufsweg sie eingeschlagen haben und wie erfolgreich sie sind.
Friederike Matheis möchte die Studierenden dabei unterstützen, trotz der zahlreichen Informationen und Möglichkeiten den eigenen Weg zu finden: In ihrem Seminar leitet sie die Teilnehmenden an, ihre persönlichen Werte zu erkennen und ihre individuellen Stärken zu identifizieren – basierend auf ihren bisherigen Erfahrungen und Tätigkeiten. „Denn nur wer seine eigenen Werte und Stärken kennt, kann „für-sich-richtige“ Ziele formulieren“, weiß die erfahrene Trainerin.

Stärken erkennen

 „Falsche Bescheidenheit hilft bei der Suche nach den eigenen Stärken nicht weiter“, meint Frau Matheis und stellt eine Methode vor, mit der die Studierenden herausfinden, was sie eigentlich alles können: Die Profil-PASS©-Übung. Hierbei wählen die Teilnehmenden eine Erfahrung aus ihrem bisherigen Leben, beispielsweise ein absolviertes Praktikum, den Nebenjob oder ein Hobby und listen sämtliche Tätigkeiten genau auf. In einem zweiten Schritt leiten sie aus den Tätigkeiten ihre erworbenen Kompetenzen und Fähigkeiten ab. Wer sich das Studium etwa durch den Nebenjob in der Gastronomie finanziert, stellt so zum Beispiel fest, dass er nicht nur eine Dienstleistungskompetenz entwickelt hat, sondern auch über Organisationsfähigkeit und Durchhaltevermögen verfügt. Mithilfe der Übung können Stärken identifiziert werden, die man sonst leicht übersieht oder als unwichtig einstuft – ein weiterer Schritt zum Traumberuf!

Werte definieren

 Wie wir im Leben das erreichen können, was uns glücklich macht, hängt eng mit den eigenen Werten zusammen. Besonders deutlich wird das bei der Berufswahl: Wer sich seiner Werte bewusst ist, kann daraus ableiten, mit welchem Beruf er diese verwirklichen kann. Ist der höchste Wert für jemanden beispielsweise die Familie, wird er mit einem zu zeitintensiven Job dauerhaft nicht glücklich. Hier gilt die Formel: „Love it, change it or leave it“: Falls der derzeitige Job nicht zu den eigenen Werten passt, sollte man entweder versuchen, dort Veränderungen zu bewirken oder sich, wenn möglich, eine andere Tätigkeit suchen. Frau Matheis selbst ist ein perfektes Beispiel hierfür: Im Alter von 48 Jahren hat sie ihre Tätigkeit als erfolgreiche Rechtsanwältin aufgegeben und sich nach entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen als Mediatorin, Coach und Seminarunternehmerin neu etabliert.

Dass es nicht immer einfach ist, den Lebensweg mit den eigenen Werten in Einklang zu bringen, weiß Friederike Matheis aber auch. Im Seminar diskutiert sie die individuellen Situationen der Seminarteilnehmenden und gibt auch zu bedenken, dass es oft einiger Umwege bedarf, bis man zum passenden Beruf findet.

 Ziele setzen

Friederike Matheis bei ihrem Seminar "Persönlichkeitsentwicklung" Frau Matheis betont im Seminar immer wieder: Man kann das Leben beeinflussen, indem man sich Ziele setzt und diese verfolgt! Ziele dürfen jedoch nicht mit Erwartungen und Wunschvorstellungen verwechselt werden: Nur weil die Eltern sich wünschen, dass das Kind Arzt wird, sollte sich dieses nicht unbedingt das Ziel setzen, ein Medizinstudium zu beginnen.

Frau Matheis zeigt Methoden, wie man seine eigenen Ziele definieren kann. Auch die Formulierung der Ziele will gelernt sein: Damit sie umgesetzt werden können, müssen Ziele einerseits vernünftig sein und einen zugleich inspirieren! Zudem sollen alle Ziele mit einer genauen Zeitbestimmung versehen sein und müssen messbar sein: „Im Dezember 2017 freue ich mich über mein bestandenes Staatsexamen“, zum Beispiel.

 Offene Atmosphäre im Seminar

 Friederike Matheis legt viel Wert auf Vertrauen im Seminar. Jede und jeder, der etwas über sich erzählen möchte, erhält persönliches Feedback, sowohl von Frau Matheis als auch von der Gruppe. „Mir hat die Offenheit und der Austausch mit den anderen Studierenden im Seminar gut gefallen. Durch die vertrauensvolle Atmosphäre im Seminar habe ich viele neue Denkanstöße mitnehmen können“, sagt Mario, Student im Bachelor Medien und Kommunikation.

Authentisch erfolgreich sein

Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess, der nicht an einem Wochenende abgeschlossen ist. Am ZfS haben die Studierenden jedoch gelernt, sich mit ihrer eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen sowie Denkanstöße und Methoden zur weiteren Entwicklung erhalten. Daniela ist zufrieden: „Ich habe das Seminar belegt, um mal vom sehr theoretischen und spezifischen BWL-Studium wegzukommen und mich auf etwas Neues einzulassen. Ich bin eigentlich ein Mensch, der wenig über sich selbst nachdenkt; daher hat mir das Seminar geholfen, mir darüber bewusst zu werden, was ich kann, was ich tue und wer ich bin.“ Frau Matheis hat gezeigt: Es ist möglich das berufliche und private Leben so zu gestalten, dass es den eigenen Werten und Zielen entspricht. – Und nur so fühlen wir uns wohl und sind „authentisch erfolgreich“.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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