Karriere & Kompetenz ABC: H wie … Homeoffice
Seit über einem Jahr spielt sich der studentische Alltag fast ausschließlich zu Hause ab. Auch wenn sich ein Großteil der Studierenden inzwischen daran gewöhnt haben mag, bringt die Arbeit aus dem Homeoffice nach wie vor einige Herausforderungen mit sich. Damit Sie diese gut meistern können, haben wir die wichtigsten Tipps von Annika Flatley und Lena Pritzl (Utopia-Redakteurinnen), Heiko Bichel (Marketing Manager bei der ppi Media GmbH), Vera Strauch (Digitale Unternehmerin und Gründerin der Female Leadership Academy sowie Change Managerin) und der Studienberatung der Uni Bayreuth wie auch vom Team der Campusjäger kompakt für Sie zusammengefasst und durch eigene Erfahrungswerte ergänzt:
- Routine: Arbeitsorganisation & Selbstmanagement
Alle eben genannten Autorinnen und Autoren halten eine gute Arbeitsorganisation und ein strategisches Selbstmanagement für unabdingbar im Homeoffice. Wenn möglich, sollte man Routinen aus Zeiten vor Corona beibehalten, wie etwa morgens ungefähr immer zur gleichen Zeit aufzustehen, zu duschen, frühstücken und sich ähnlich oder zumindest ordentlich anzuziehen. Auch sind neue Gewohnheiten zu schaffen: Beispielsweise ist es sinnvoll, den anstehenden Arbeitstag vorher zu planen, etwa mit To-Do-Listen und Einschätzungen, welche Aufgabe wie lange dauern wird. Diese Teilaufgaben und Ziele sollten zudem nach deren Wichtigkeit priorisiert werden.
Gerade in einem Online-Studium kann der Stundenplan den Tag strukturieren: Tragen Sie sich zum Beispiel die Termine Ihrer Live-Veranstaltungen in Ihren Kalender oder Ihr Handy ein und lassen Sie sich bei Bedarf daran erinnern. Auch Ihre Abgabefristen und/oder Klausurentermine sollten Sie sich zu Beginn des Semesters übersichtlich in einem Kalender notieren, damit Ihnen die Lernplanung gelingt. Vor allem auch im Selbststudium, also der Vor- und Nachbereitung von Kursen oder der Planung von größeren Aufgaben (wie etwa Seminararbeiten), können tabellarische Wochen-Arbeitspläne praktisch sein. Wenn man regelmäßig kleinere Zwischenziele erreicht, die am Plan visuell abgehakt werden können, hat man öfter kleine, motivierende Erfolgserlebnisse. Wer seine Bildschirmzeit reduzieren möchte, kann hier einfach auf Notizblock und Stift zurückgreifen.
Ganz wichtig bei der Tagesplanung sind fixe Pausen. Diese können dazu genutzt werden, sich daheim ein gesundes Mittagessen zu kochen oder durch einen Spaziergang an der frischen Luft neue Energie zu tanken. Das regelmäßige Lüften am Arbeitsplatz kann zudem die Konzentration fördern.
Am Ende des Arbeitstages sollten Sie einen klaren Schlussstrich ziehen. Vielleicht werfen Sie nochmal einen kurzen Blick auf Ihre To-Do-Liste, auf der Sie die erledigten Aufgaben abgehakt haben. So rufen Sie sich ins Gedächtnis, was Sie heute alles geschafft haben und können mit einem positiven Gefühl in den Feierabend starten und die Arbeit hinter sich lassen.
- Arbeitsplatz: Trennung vom Privatleben & Minimierung von Störfaktoren
Auch über die Notwendigkeit, Arbeit beziehungsweise Studium und Privatleben klar zu trennen, besteht Konsens – genauso aber auch darüber, dass dies nicht immer einfach ist. Optimal wäre eine räumliche Trennung. Wenn dies nicht möglich ist, könnte vielleicht ein Raumteiler oder Vorhang helfen, um beispielsweise im Wohnzimmer eine feste Arbeitsecke einzurichten. Wer am Ende des Tages keine Bürotür hinter sich zu machen kann, sollte seinen Schreibtisch aufräumen, um mental nach Hause zu gehen oder nach der Arbeit einen Spaziergang machen: So kann ein Nachhauseweg simuliert werden, um im Kopf eine räumliche Distanz zum Arbeitsplatz aufzubauen. Des Weiteren kann es helfen, daheim Arbeitsorte zu definieren: beispielsweise die Küche oder das Esszimmer und den Balkon, während Schlaf- und Wohnzimmer für Arbeitszwecke tabu bleiben.
Wichtig für einen angenehmen Arbeitsplatz ist außerdem, dass Sie potenzielle Störfaktoren reduzieren: Halten Sie Ihren Schreibtisch sauber und minimalistisch. Ordnen Sie Ihre Studiumsunterlagen, indem Sie sie abheften oder am PC eine systematische Ordnerstruktur anlegen. Kommunizieren Sie gegebenenfalls den Menschen, mit denen Sie zusammenleben, die Zeiten, an denen Sie arbeiten und nicht gestört werden möchten. Deponieren Sie dann unbedingt auch Ihr Smartphone außer Reichweite. In fokussierten Konzentrationsphasen kann es zudem helfen, Push-Benachrichtigungen auf allen Geräten zu deaktivieren, um Ablenkungen zu vermeiden. Während synchronen Online-Veranstaltungen sollten Sie auch unbedingt auf anstrengendes Multitasking verzichten und Ihre Aufmerksamkeit nur dem Kurs widmen. Stellen Sie Fragen – beispielsweise im Chat – oder klären Sie diese bis zur nächsten Sitzung, um nicht den Anschluss und damit die Motivation zu verlieren.
- Motivation: virtuelle Kontakte, Belohnung & Erholung
In puncto Motivation empfiehlt es sich, virtuelle Lerngruppen mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen zu bilden. Sinnvoll sind Teams aus vier bis fünf Personen. Nach einer Veranstaltung können Sie in Videokonferenzen die gelernten Inhalte gemeinsam reflektieren und diskutieren, Zusammenfassungen erstellen oder austauschen und sich gegenseitig Feedback zum eigenen Wissen geben. So können Sie Ihre Stärken und Schwächen identifizieren, sich gegenseitig helfen und motivieren. Außerdem wird dadurch ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt und damit Einsamkeit vorgebeugt.
Auch wenn Sie sich mit Ihrer neuen Arbeitssituation grundsätzlich bereits wohlfühlen, können gelegentlich Tiefphasen auftreten. In diesem Fall ist es ratsam, sich daran zu erinnern, warum man das Studium begonnen hat. Fühlen Sie sich überfordert, sollten Sie die Herausforderungen Schritt für Schritt angehen – so reihen sich kleine Erfolge aneinander, die dabei helfen können, das eigene Selbstvertrauen (wieder) aufzubauen. Außerdem darf man sich für Erfolgserlebnisse auch mal selbst belohnen. Und nicht zuletzt: Gönnen Sie sich unbedingt regelmäßig Ruhe- beziehungsweise Erholungsphasen und Freizeit!
Kategorie(n): Studium, Zentrum für Karriere und Kompetenzen
Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.
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