Kulturreise durch das Land der aufgehenden Sonne  

Veröffentlicht von am 16.08.2023, 12:00 | Kommentar
Boxen gefüllt mit Essen

Gefüllte Bento Boxen vom IKB-Treffen

*English version below*

Die IKB-Reise endet mit einem kulinarischen und traditionellen Einblick in die japanische Kultur zusammen mit der Hochschulgruppe „HSG Nippon“. Bei der ersten Veranstaltung stand die Zubereitung von Bento-Boxen im Fokus, während sich die zweite Veranstaltung der Herstellung von traditionellem Schmuck widmete.

Die Bento-Lunchbox

Bei dem ersten Zusammentreffen mit der japanischen Hochschulgruppe „HSG Nippon“, bekamen wir eine Einführung in die Entstehungsgeschichte der traditionellen Bento-Boxen. Mit dem Begriff Bento ist in der japanischen Kultur eine Lunch Box gemeint, die aus einer ganzen Mahlzeit besteht, allerdings in mundgerechten Portionen. Traditionell wird die Mahlzeit in Boxen aus Holz oder Kunststoff angerichtet.

Ein kurzer geschichtlicher Überblick über das Bento

Die ersten Bentos gab es ab dem 5. Jahrhundert in Bambusröhren. In der Kamakura-Zeit von 1185 bis 1333 trugen die Japaner gekochten und getrockneten Reis (hoshii) in kleinen Taschen mit sich. Anschließend wurden die lackierten Holzboxen in der Azuchi-Momoyama-Zeit während der Kirschblütenschau (hanami) oder der Teezeremonie (chakai) verzehrt. Später in der Edo-Zeit (1600-1868) waren die Bentos beliebt bei Reisenden, die als koshibento an der Hüfte getragen wurden. Auch unter Schauspielern war diese Form der Mahlzeit beliebt, da sie das Bento zwischen ihren Szenen aßen, eine sogenannte „Picknick-Küche“. In dieser Zeit entstand auch die Makunouchi Bento. Sie ist gefüllt mit Fisch und Fleisch, tsukemono, Eiern, Gemüse, sowie Reis. In der Meiji-Zeit (1868-1912) wurden die ersten Boxen an Bahnhöfen verkauft, die Ekiben. Wörtlich heißt das „Bahnhofs-Bento“. Die Boxen enthielten zu der Zeit zwei Reisbällchen in Bambusrinde gewickelt und gefüllt mit Umeboshi, ummantelt mit gerösteten Sesamkörnern und Rettich als Beilage.

Zutaten vorbereiten 

Für die Veranstaltung brachten wir unsere eigenen Boxen mit, denn in der zweiten Hälfte des Abends wollten wir uns nun eigene Bento Boxen zusammenstellen. Daher wurde uns gezeigt, wie die Box aufgebaut ist. Die traditionellen Boxen haben viele beliebige Fächer, in denen die mundgerechten Portionen schön angerichtet werden. Die Speisen in der Box sind meistens in Hauptnährstoffe unterteilt. Ein Teil besteht aus Kohlenhydraten wie beispielsweise Reis und aus Eiweißen (Proteine) wie Fisch oder Fleisch. Der restliche Teil besteht aus Gemüse oder Obst, die Ballaststoffe und Vitamine enthalten.

Studierende basteln Origami am Tisch

Teilnehmer des IKB-Treffens beim Origami basteln

Nach der kurzen Einführung fanden wir uns in Gruppen zusammen, um die Zutaten für die Box vorzubereiten. Die Zutaten bestanden aus Brokkoli, Möhren, Gurke und Paprika, Tofu, Ei das später zu einem Omelett zubereitet wurde, sowie Reis.

Während die Zutaten geschnitten beziehungsweise gekocht oder gebraten wurden, fand ganz spontan eine kleine Origami-Bastelrunde statt. Ein Mitstudent brachte einigen Interessierten sein Wissen über Origami bei und bastelte gemeinsam mit ihnen einige der Figuren.

Befüllung der Boxen

Nach den Vorbereitungen formten wir Sushi-Dreiecke (Onigri) für unsere Boxen, bestehend aus Sushi-Reis, Paprika, Gurke, Frischkäse und Algenblättern. Anschließend konnten wir endlich unsere Boxen befüllen mit dem Onigri, Omelett, Gurke und Paprika, gebratenem Tofu, Broccoli, blanchierten Möhren, sowie Obst. In unserem Fall waren es Weintrauben.

Japanisch an der Uni Passau durch die HSG Nippon

Schaut sich ein Studierender die offizielle Liste des Sprachenzentrums an, vermisst so manch einer Japanisch auf der Liste. Durch die HSG Nippon ist es dennoch möglich an Anfänger- und fortgeschrittenen Japanisch Kursen teilzunehmen. Fortgeschrittene Kurse werden allerdings nicht regelmäßig angeboten, darüber muss sich jedes Semester erneut informiert werden. Aber interessierte Studierende können sich freuen: Im kommenden Wintersemester 23/24 findet wieder ein Anfänger Kurs statt!

Um an den Kursen teilzunehmen, kann sich jeder interessierte Studierende an die HSG Nippon wenden. Der Kurs wird kostenlos angeboten und findet üblicherweise an einem Freitagvormittag statt.

Rückblick

Die ersten beiden Einheiten der insgesamt sechs Veranstaltungen des IKB begannen mit der französischen Kultur. Neben Frankreich das mit der Hochschulgruppe „DFKW“ vertreten war, präsentierte der IKB die Tschechische Republik mit „Communitas Bohemica“ und Japan mit „HSG Nippon“.

Was ist das IKB?

In jedem Semester organisieren wir den Interkulturellen Begegnungsraum (IKB), bei dem deutsche und internationale Studierende zusammenkommen. Das Ziel dieser Veranstaltungen ist es, verschiedenen Länder und Kulturen kennen zu lernen und zu verstehen und dabei neue Leute zu treffen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Akademischen Auslandsamt und studentischen Vereinen. Es fördert den kulturellen Austausch mit Quizzen, lustigen Aktivitäten und Essen.

Auch im nächsten Semester wollen wir wieder IKB Events veranstalten. Du bist Teil einer Hochschulgruppe, die noch internationaler werden möchte? Dann freuen wir uns über eine Nachricht an die Mailadresse iStudicoach@uni-passau.de.

 

[EN]

Cultural journey through the land of the rising sun

The IKB trip ends with a culinary and traditional insight into Japanese culture together with the student group „HSG Nippon“. The first event focused on preparing bento boxes, while the second event was dedicated to making traditional Japanese jewellery.

The Bento lunch box

At our first meeting with the Japanese student group „HSG Nippon“, we were introduced to the history of the traditional bento boxes. In Japanese culture, the term bento refers to a lunch box that contains a whole meal, but in bite-sized portions. Traditionally, the meal is served in boxes made of wood or plastic.

A brief history of bento

The first bento boxes were made from bamboo pipes from the 5th century. In the Kamakura period from 1185 to 1333, the Japanese carried cooked and dried rice (hoshii) in small bags. Then, in the Azuchi-Momoyama period, the lacquered wooden boxes were eaten during the cherry blossom show (hanami) or the tea ceremony (chakai). Later, bentos, worn as a koshibento on the hip, became popular with travellers in the Edo period (1600-1868). This form of meal was also popular among actors, who ate the bento between their scenes, a so-called „picnic cuisine“. The makunouchi bento was also created during this period. It is filled with fish and meat, tsukemono, eggs, vegetables, as well as rice. The first bento boxes, called ekiben, were sold at railway stations during the Meiji period (1868-1912). Ekiben literally means „station bento“. At that time, the boxes contained two rice balls wrapped in bamboo bark and filled with umeboshi, topped with toasted sesame seeds and radish as a garnish.

Preparing ingredients 

For the event, we brought our own boxes, because in the second half of the evening we wanted to make our own bento boxes. Therefore, we were shown how a bento box is made. The traditional boxes have many sections in which the bite-sized portions are nicely arranged. The food in the box is usually divided into main nutrients. One section is made up of carbohydrates, such as rice and proteins, such as fish or meat. The remaining part consists of vegetables or fruit, which are rich in fibre and vitamins.

After the short introduction, we got together in groups to prepare the ingredients for the box. The ingredients were broccoli, carrots, cucumber and peppers, tofu, egg (later made into omelette), and rice.

While the ingredients were being cut, cooked or fried, a small origami session took place. A fellow student taught some interested people about origami and made some of the figures with them.

Filling the boxes

After preparing, we made sushi triangles (onigri) for our boxes, using sushi rice, pepper, cucumber, cream cheese and seaweed leaves. This was followed by filling the boxes with the onigiri, omelette, cucumbers and paprika, fried tofu, broccoli, blanched carrots and fruit. In our case, it was grapes.

Japanese at the University of Passau through HSG Nippon

If a student looks at the official list of the Language Centre, many will miss Japanese on the list. Through HSG Nippon, it is still possible to take beginner and advanced Japanese courses. Advanced courses are not offered on a regular basis, so you have to find out about them each semester. But interested students can look forward: There will be another beginners‘ course in the upcoming winter term 23/24! To attend the course, any interested student can contact HSG Nippon. The course is free of charge and usually takes place on a Friday morning.

Looking back

The first two sessions of the total of six IKB events began with French culture. In addition to France, which was represented by the student group „DFKW“, IKB presented the Czech Republic with „Communitas Bohemica“ and Japan Traditions with „HSG Nippon“.

What is the IKB?

Every semester we organize the Intercultural Meeting Room (IKB), where German and international students get together. The aim of these events is to get to know and understand different countries and cultures and to meet new people. The project is a cooperation between the International Office and student associations. It promotes cultural exchange with quizzes, fun activities and food.

We want to organize IKB events again next semester. Are you part of a student group that would like to become even more international? Then we would be happy to receive a message at the following email address iStudicoach@uni-passau.de.

 

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Dieser Artikel wurde verfasst von istudicoach.

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