Wissenschaft ist ein Beruf für Frauen: „Von den synnrychen erlúchten wyben“

Veröffentlicht von am 19.06.2012, 08:00 | Kommentar

In der vorletzten Veranstaltung der Ringvorlesung „Wissenschaft ist ein Beruf für Frauen: Ein Beispiel Germanistin“ referiert Professor Dr. Ingrid Bennewitz (Lehrstuhl für Ältere deutsche Literatur, Otto-Friedrich-Universität Bamberg) „Zur Tradition
des Erzählens von berühmten Frauen in der europäischen Vormoderne.“
Der Vortrag befasst sich mit den verschiedenen Darstellung der Frau zwischen Marienverehrung und Mäzenatentum in der Literatur des späten Mittelalters und erzählt unter anderem von Autorinnen, die entschieden gegen die damalige Definition von Weiblichkeit anschrieben.
Wissenschaft ist ein Beruf für Frauen Ringvorlesung SS 2012 Termine
In der Literatur des späten Mittelalters, insbesondere im Kontext des französischen „Rosenromans“, entfaltet sich eine lebhafte, von misogynen Tendenzen geprägte Diskussion um Status und Ansehen der Frau, die völlig konträr zur hochmittelalterlichen Verehrung der hêren vrouwe im Minnesang, konträr aber auch zur zeitgleichen Marienverehrung zu sein scheint (querelles des femmes). Parallel dazu aber entstehen Werke, die – möglicherweise mit Blick auf weibliches Mäzenatentum und weibliche Leserschaft – mit dem Erzählen von berühmten und vorbildhaften Frauen einen gegenläufige Tendenz vertreten (z.B. Giovanni Boccaccio de claris mulieribus), und es werden Stimmen weiblicher Autoren (z.B. Christine de Pizan) hörbar, die den männlichen Anspruch auf Definition von Weiblichkeit entscheiden zurückweisen. Diese literarische Debatte, ihre deutschsprachige Rezeption und die fragilen Konstruktionen vorbildlicher Weiblichkeit sollen im Zentrum des Vortrags stehen.

Weitere Informationen zur Ringvorlesung  finden Sie im Flyer zur Vortragsreihe und auf dem Online Portal des Frauenbüros der Universität Passau.

Datum: Donnerstags, den 28.06.2012
Zeit:  18.15 bis 19.45 Uhr
Ort: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (Innstraße 27) Hörsaal 6

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