„PR geht oft an den Journalisten vorbei“

Veröffentlicht von am 16.06.2014, 10:58 | Kommentar

NitzscheIsabel_© Jan RickersDie Diplom-Journalistin Isabel Nitzsche hat in München Journalistik und Germanistik studiert und eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule absolviert. Danach war sie als freie Autorin und Redakteurin tätig. Später arbeitete sie als Redaktionsleiterin beim Fernsehen. Seit 1997 ist sie mit ihrem Redaktionsbüro „printTV“ selbstständig und hat sich auf Karriere- und Personalthemen spezialisiert. Daneben ist sie als Referentin und Coach sowie seit 2011 auch als Dozentin für das ZfS tätig. Nitzsche ist ausgebildeter Management Coach und Systemischer Business Coach. Im Interview verrät sie uns, warum journalistische Erfahrungen wichtig sind für eine effektive PR-Arbeit und wie eine gute Pressemitteilung aussehen sollte, damit sie auch tatsächlich Gehör findet.

ZfS: Frau Nitzsche, Sie sind selbst ausgebildete Journalistin. Wie wichtig ist es wirklich, vor dem Einstieg in die PR-Branche bereits journalistische Erfahrungen gesammelt zu haben?

Nitzsche: Journalistische Erfahrungen sind sehr hilfreich, um gute Themen für mögliche PR-Texte zu finden. Wer bereits im Journalismus ein Praktikum gemacht hat, kann sich besser in die Redakteurinnen und Redakteure hineinversetzen, die nicht Werbung für ein bestimmtes Produkt machen wollen, sondern Geschichten suchen, die für ihre Leser interessant, spannend und nützlich sind.

ZfS: Ich nehme an, dieses Hineinversetzen ist auch ein zentraler Aspekt in Ihrem Seminar am ZfS?

Nitzsche: Ja, das ist es. Ich möchte den Studierenden vermitteln, was Journalistinnen und Journalisten wirklich für ihre Arbeit brauchen. PR geht oft zu sehr in Richtung Marketing und damit an der Zielgruppe der Journalisten vorbei.

ZfS: Ihr Seminar hat den Untertitel „So kommen Sie in die Medien“. Gibt es denn überhaupt den einen Weg, wie man auf jeden Fall in die Medien kommt?

Nitzsche: Pressearbeit ist immer ein Angebot an die Medien, das auch abgelehnt werden kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss eine Anzeige schalten. Die Medien sind allerdings immer auf der Suche nach guten Geschichten. Wenn diese dann auch noch gut aufbereitet sind, gibt es für die Absender sehr gute Chancen auf eine Veröffentlichung.

ZfS: Wer sollte Ihr Seminar unbedingt besuchen? Was verpasst man, wenn man nicht kommt?

Nitzsche: Das Seminar ist das Richtige für alle, die bessere PR-Texte schreiben wollen. Wer das Seminar nicht besucht, verpasst, wie wir in einer Art Redaktionskonferenz  journalistisch interessante Themen für Pressemitteilungen suchen, die die Studierenden dann schreiben und die wir dann alle gemeinsam besprechen.  So wird das Wissen über Aufbau und Sprache von Pressemitteilungen im Verlauf von anderthalb Tagen sofort praktisch angewandt.

ZfS: Wollen Sie den Studierenden abschließend noch etwas mit auf den Weg geben?

Nitzsche: Der Journalismus hat mit immer knapperen Ressourcen zu kämpfen. Deshalb ist die Zeit günstig, um mit guten Pressemitteilungen tatsächlich Themen in den Medien zu setzen.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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