„Dobri den“ und „Guten Tag“ am Lehrstuhl für Schulpädagogik: Interkulturelles Lernen von Passauer und Budweiser Lehramtsstudierenden ein voller Erfolg

Veröffentlicht von am 1.07.2014, 16:12 | Kommentar

Im Zuge der Globalisierung und Überwindung innereuropäischer Grenzen ist es nicht nur die Aufgabe von Lehrkräften, die Schülerinnen und Schüler für interkulturelle Themen zu sensibilisieren, sondern ihnen auch ein adäquates Handlungsrepertoire zu vermitteln, das ihnen einen vorurteilsfreien, erfolgreichen und bereichernden Umgang mit anderen Kulturen ermöglicht. Eine umfassende Ausbildung der Lehrkräfte in interkultureller Kompetenz ist dafür Voraussetzung , so dass der Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Passau unter der Leitung von Prof. Dr. Norbert Seibert seit Jahren einen Schwerpunkt seiner Lehr- und Forschungstätigkeit auf interkulturelle Seminare und Kooperationen legt.

PActIKum_PNP

PaedDr. Hana Andrášová, Ph.D. (3.v.links stehend), Prof. Wu Weidong und Prof. Dr. Norbert Seibert (vorne sitzend) begleiteten die tschechisch-bayerische Seminargruppe unter der Leitung von Dr. Doris Cihlars durch Passau

In Zusammenarbeit mit dem Germanistischen Institut der Südböhmischen Universität in Ceske Budejovice wird deshalb bis Oktober das von der Euregio geförderte Projekt „PActIKum“ am Lehrstuhl durchgeführt, das Passauer und Budweiser Lehramtsstudierenden einen persönlichen Austausch zur praxisorientierten Interkulturalität anbietet und dadurch die Möglichkeit schafft, theoriegeleitete Inhalte im direkten Miteinander anzuwenden und zu überprüfen. Dr. Doris Cihlars, Akad. Rätin am Lehrstuhl für Schulpädagogik, hat dazu eine Lehrveranstaltung konzipiert, die interessierte Lehramtsstudierende aller Schularten in Grundlagen des interkulturellen Lernens einführt, kommunikative Prozesse und mögliches Konfliktpotenzials im interkulturellen Kontext diskutiert und praktische Anwendungsbeispiele interkultureller Schularbeit, vor allem in Bezug auf Tschechien, präsentiert.

Einen besonderen Höhepunkt des Seminars stellt eine zweitägige Blockveranstaltung an der Universität Passau dar, bei der gemeinsam mit der Studierendengruppe aus Tschechien das erworbene Wissen konkret angewendet und reflektiert werden kann. Dieses Semester stand diese Veranstaltung ganz im Zeichen eines binationalen Vergleichs unterrichtlicher Konzeptionen, interkultureller Methoden und Planungselemente sowie der Erörterung von Qualitätsmerkmalen guten Unterrichts, wie sie in beiden Ländern erforscht und empfohlen werden.

Die tschechischen Lehramtsstudierenden in Begleitung ihrer Dozenten Paed Dr. Hana Andrášová, Ph.D. und Dr. Thomas Pimingsdorfer lernten dabei neben theoretischen Inhalten auch praktische Bausteine interkultureller Unterrichtsarbeit kennen, indem sie beispielsweise ein von den Passauer Studierenden erarbeitetes Stadtquiz selbst durchführen mussten oder nach ausgewählten Fragestellungen „deutschen“ Unterricht an der Grundschule Hacklberg und am Auersperg-Gymnasium Freudenhain hospitieren und reflektieren durften. Passend zur internationalen Ausrichtung des Seminars konnte die Gruppe auch Frau Prof. Dr. Wu Weidong aus Hanghou/China begrüßen, die für ein halbes Jahr Gast am Lehrstuhl für Schulpädagogik ist und die Dozenten bei ihren Lehrveranstaltungen und Projekten begleitet.

Auf große Begeisterung stieß bei den Studierenden der deutsch-tschechische Kulturabend, der von den deutschen Lehramtsstudierenden um Dr. Cihlars organisiert und durchgeführt wurde. Dabei konnten die Gäste aus Tschechien und China neben typisch bayerischen Köstlichkeiten auch traditionelles Brauchtum aus beiden Ländern kennenlernen und vergleichen, indem die Gruppe „Brassatas“ Liedgut aus beiden Ländern präsentierte und die Teilnehmer des Seminars zum Musizieren und Mitsingen animierte. Auch wenn das Projekt „PActIKum“ zur Finanzierung dieses grenzüberschreitenden Studierendenaustauschs bald beendet sein wird, waren sich die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung einig, dass eigene interkulturelle Erfahrungen zum Erwerb interkultureller Kompetenz im Lehrberuf unabdingbar sind und ein Seminar zum interkulturellen Lernen für jeden Lehramtsstudierenden fester Bestandteil einer professionellen Ausbildung sein sollte.

(Quelle Bild und Text : Lehrstuhl für Schulpädagogik, Dr. Doris Cihlars Akademische Rätin)

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