Ausstellung: „Homo Ludens“ – der spielende Mensch

Veröffentlicht von am 3.12.2014, 12:59 | Kommentar
Brigitte Schira,  Akademische Oberrätin und Dozentin an der Professur für Kunstpädagogik / Ästhetische Erziehung der Universität Passau bei ihrer Einführungsrede.

Brigitte Schira, Akademische Oberrätin und Dozentin an der Professur für Kunstpäda-gogik/Ästhetische Erziehung bei ihrer Einführungsrede.

Am 2. Dezember fand im Foyer der Zentralbibliothek der Universität Passau die feierliche Eröffnung der Wintersemesterausstellung von Studierenden der Kunstpädagogik und Ästhetischen Erziehung statt. Das Leitmotiv ist in diesem Semester der homo ludens, der im Spiel das Freisetzen und Vollziehen von ganzheitlichen Lebenszusammenhängen erfährt. Die Ausstellung kann bei freiem Eintritt noch bis zum 29. Januar während der Gebäudeöffnungszeiten besichtigt werden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Spielen hat kulturbildenden Charakter

„Spiel ist Freiheit und Spiel ist nicht das gewöhnliche oder das eigentliche Leben. Es ist vielmehr das Heraustreten aus ihm in eine zeitweilige Sphäre von Aktivität mit einer eigenen Tendenz. Schon das kleine Kind weiß genau, dass es bloß so tut, dass alles bloß zum Spaß ist“, schreibt der Kulturphilosoph und Historiker Johan Huizinga in seinem 1938 erschienen Werk „Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel“. Den Ausgangspunkt seiner Überlegungen bildet die These der spielerischen Entstehung von Kultur. Kulturelle Errungenschaften wie Kunst, Wissenschaft, Recht, Philosophie oder Politik seien zunächst spielerisch entwickelt und dann im Laufe der Zeit schrittweise ritualisiert worden.

Der Mensch steht im Mittelpunkt 

Die Ausstellung thematisiert den spielenden Menschen in zweifacher Hinsicht: „Zum einen widmet sie sich der Herstellung von Spielmaterial – zum Beispiel in Form von Stabfiguren oder mechanisch beweglichen Spielanordnungen -, zum anderen geht es eben auch um das Erfahren und Vollziehen von freien offenen, gestalterischen Prozessen, wie zum Beispiel eine große gemeinschaftliche Zeichnung aufzeigt“, betont Brigitte Schira, Akademische Oberrätin und Dozentin an der Professur für Kunstpädagogik / Ästhetische Erziehung in ihrer Einführungsrede. Gemeinsam mit den Studierenden des Ausstellungsseminars hat sie das Konzept der Vernissage erarbeitet und verwirklicht.

Diese Zeichnung wurde im Rahmen des Vertiefungsseminars „Zeichnen“ von den Studierenden Bernadette Limberger, Karina Ertl, Inga Girg, Christina Hilscher, Carola Koller, Ludwig Kunz, Christina Moosbauer, Elisabeth Schiefer, Anja Syrider und Christina Zankl im kollektiven Miteinander geschaffen.

Kein Chaos, sondern klares, künstlerisches Kalkül

Im Rahmen der Ausstellung zeigen die Studierenden Arbeiten aus unterschiedlichen bildnerischen Bereichen wie Keramik, Zeichnung, Malerei, Photographie, Papier, Holz, Metall, CAD und digitale Bildbearbeitung. Was auf den ersten Blick chaotisch erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als klares, künstlerisches Kalkül: „Wir haben versucht, das Thema signifikant zu vermitteln und Leichtigkeit, anarchisches Probieren, fragile Poesie in der Darstellung und im Aufbau der Artefakte zu transportieren“, erläutert Schira das gestalterische Konzept hinter der Ausstellung. „Deshalb haben wir auf das klassische Prinzip mit Sockeln und Rahmen verzichtet.“

Die Ausstellung befindet sich im Foyer der Zentralbibliothek, Gebäude Innstraße 29, und kann noch bis zum 29. Januar zu folgenden Zeiten besichtigt werden:

Montag – Donnerstag: 07:00 – 24:00 Uhr
Freitag: 07:00 – 22:00 Uhr,
Samstag: 09:00 – 22:00 Uhr
Sonntag: 11:00 – 22:00 Uhr

Dieses Bild zeigt die Stabfigur von Marlene Resch aus einem Seminar im Wintersemester 2014/2015, in dem sich Kunststudierende unter Leitung von Frau Schira mit dem Werkstoff Papier auseinandergesetzthaben.

Dieses Bild zeigt die Stabfigur von Marlene Resch aus einem Seminar im Wintersemester 2014/2015, in dem sich Kunststudierende mit dem Werkstoff Papier auseinandergesetzt haben.

 

 

 

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