Fit fürs Tutorium 2.0

Veröffentlicht von am 24.03.2015, 14:32 | Kommentar
Beim Qualifizierungsprogramm "Fit fürs Tutorium" werden Tutorinnen und Tutoren der Universität Passau beim Rollenwechsel vom Lernenden zum Lehrenden unterstützt.

Beim Qualifizierungsprogramm „Fit fürs Tutorium“ werden Tutorinnen und Tutoren der Universität Passau beim Rollenwechsel vom Lernenden zum Lehrenden unterstützt.

Das Qualifizierungsprogramm „Fit fürs Tutorium“ unterstützt Tutorinnen und Tutoren bei ihrer Tätigkeit und trägt dazu bei, ihre methodisch-didaktischen Kompetenzen zu schärfen. Die Teilnehmenden lernen für Tutorien relevante Lehrmethoden kennen und bekommen Unterstützung im Umgang mit Beratungs- und Konfliktsituationen. Auch das Thema E-Learning kommt nicht zu kurz: Der didaktisch sinnvolle Einsatz von E-Learning-Szenarien anhand der Online-Plattform ILIAS wird diskutiert und in Gruppenarbeiten ausprobiert. Zum Sommersemester 2015 ergeben sich einige Änderungen beim Programm. Auf Anfrage von Seminarteilnehmenden wird das Programm nun an mehreren Wochenenden über das Semester verteilt stattfinden. Eine Anmeldung ist noch möglich bis 5. April 2015 über Stud.IP (Veranstaltungsnummer 62060). Weitere Informationen zum Tutorenprogramm finden Sie unter http://www.zfs.uni-passau.de/veranstaltungen/fuer-studierende/tutorenprogramm/. Florian Stelzer leitet das Qualifizierungsprogramm seit dem WS 2011/12. Wir haben Ihm einige Fragen dazu gestellt.

ZfS: Das Qualifizierungsprogramm „Fit fürs Tutorium“ unterstützt Tutoren bei ihrer Arbeit. Was lernen die Teilnehmenden dabei?

 Die Schulung holt die Tutorinnen und Tutoren in einem frühen Stadium ihres Rollenwechsels vom Lernenden zum Lehrenden ab und begleitet sie kontinuierlich bei der persönlichen Weiterentwicklung. Außerdem versucht das Programm, die Studierenden schon frühzeitig an die praktische Anwendung kompetenzorientierter Lehre heranzuführen, wobei die Workshops sehr praxisorientiert sind. So werden zum Beispiel Methoden ausprobiert und Strategien und Vorgehensweisen besprochen und erschlossen, die auch auf andere Kontexte übertragen werden können.

ZfS: Das Seminar ist in die drei Bausteine „Methoden“, „Beratungs- und Konfliktsituationen“ und „E-Learning“ aufgeteilt. Was verbirgt sich hinter den drei Modulen?

An den ersten beiden Tagen des Programms erhalten die Teilnehmenden allgemeine Informationen und werden in die Methoden eingeführt. Neben dem Themenkomplex Bologna-Prozess, Hochschuldidaktik und Kompetenzorientierung steht die Vorstellung und Anwendung hochschuldidaktischer, speziell für Tutorien geeigneter Methoden (z.B. Advanced Organizer, Problemorientiertes Lernen, Fish Bowl, Gruppenpuzzle) im Mittelpunkt.

Im Themenkomplex zu Beratungs- und Konfliktsituationen werden verschiedene Problemfelder, wie z.B. heterogene Gruppen in den Tutorien oder Meinungsverschiedenheiten zwischen den Tutoriumsteilnehmenden und weitere, von den Tutorinnen und Tutoren selbst eingebrachte Beispiele thematisiert und mögliche Lösungsansätze dazu entwickelt.

Der dritte und letzte Schwerpunkt wird auf die didaktischen Kapazitäten des E-Learnings gelegt. Die Tutorinnen und Tutoren erarbeiten eigene E-Learning-Szenarien, die sie direkt auf ILIAS umsetzen und in ihren Tutorien verwenden können.

ZfS: Können Sie eine Methode beschreiben, die die Teilnehmenden im Qualifizierungsprogramm lernen?

Eine Methode, die wir beim Qualifizierungsprogramm behandeln, ist die des Problemorientierten Lernens (POL). Ziel dieser Methode ist es, dass die Lernenden eigene Strategien zum Umgang mit Themen und Situationen erwerben, anhand derer sie selbständig Probleme lösen können. Hierbei ist es wichtig, den Lernenden Aufgaben mit konkretem Anwendungsbezug zu stellen, die sie in Kleingruppen lösen. Beim Qualifizierungsprogramm behandeln wir diese Methode zunächst theoretisch – im Anschluss erarbeiten die Teilnehmenden in Gruppen ein POL-Szenario, in das sie eigene Beispiele und Erfahrungen einfließen lassen.

ZfS: E-Learning nimmt einen immer größeren Stellenwert in der Lehre an Universitäten ein. Warum sollten sich auch Tutorinnen und Tutoren mit dem Thema beschäftigen?

Der Einsatz digitaler Medien im (Hochschul-)Unterricht wird immer wichtiger, viele Lehr- und Lernformate greifen auf E-Learning-Tools zu. Daher sollten sich auch Tutorinnen und Tutoren mit der methodisch-didaktischen Erstellung und Anwendung von E-Learning-Szenarien im Rahmen des Qualifizierungsprogramms beschäftigen. Da auch in der Arbeitswelt häufig E-Learning eingesetzt wird, sammeln die Schulungsteilnehmenden hiermit zudem für den späteren Berufsalltag wichtige Erfahrungen.

ZfS: Zum Sommersemester 2015 ergeben sich Neuerungen in der Konzeption des Programms. Welche sind dies?

Eine der Neuerungen betrifft den Ablaufplan: In der O-Woche wird, wie im letzten Semester, der Einführungsworkshop mit den Methoden stattfinden, damit die Teilnehmenden gut für den Auftakt gerüstet sind. Die Seminare zu den Beratungs- und Konfliktsituationen werden im Abstand von drei Wochen an zwei Samstagen angeboten, um die Praxiserfahrungswerte aus den laufenden Tutorien noch besser einbinden zu können. Den Abschluss des Programms stellt der E-Learning-Workshop dar, bei dem die Studierenden die Grundlagen zum Einsatz von didaktisch sinnvollen E-Learning-Szenarien in Tutorien erlernen und erproben können.

ZfS: Was ermöglicht die neue zeitliche Aufteilung des Programms?

Zum einen ermöglicht die neue Aufteilung einen noch besseren Praxisbezug zu den laufenden Tutorien, zum anderen sind durch die neue terminliche Struktur nicht drei Wochenenden in Folge blockiert. Dies war ein Wunsch der Vorgänger-Generationen, der hiermit umgesetzt wird.

ZfS: Zudem wird im neuen Format mehr auf den Tutorienalltag der Wirtschaftswissenschaften eingegangen. Warum ist dies notwendig?

In der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, wie auch in der Fakultät für Informatik und Mathematik, gibt es Tutorien, die vor allem zur Einübung von Berechnungen oder dem Programmieren dienen. Diese bieten naturgemäß weniger Möglichkeiten, interaktive Methoden einzubinden, dennoch ist es nicht unmöglich. Hierauf wird ab diesem Semester ein neuer Schwerpunkt gesetzt.

ZfS: Wer sollte an dem Qualifizierungsprogramm „Fit fürs Tutorium“ teilnehmen?

Das Qualifizierungsprogramm richtet sich an alle Tutorinnen und Tutoren der Universität Passau. Gerade der Austausch zwischen erfahrenen und neuen Tutorinnen und Tutoren stellt einen Mehrwert für das Programm dar. Insbesondere sind auch E-Tutorinnen und Tutoren herzlich eingeladen!

ZfS: Das klingt nach spannenden Inhalten – Wir wünschen viel Erfolg beim Qualifizierungsprogramm und freuen uns über eine zahlreiche Teilnahme!

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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