Antrittsrede der neuen Präsidentin

Veröffentlicht von am 18.04.2016, 09:51 | Kommentar
Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth bei ihrer Amtseinführung am 15. April 2016.

Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth bei ihrer Amtseinführung am 15. April 2016.

Am 15. April ist Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth im Beisein von Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle und rund 600 Gästen aus der Universitätsfamilie, der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft offiziell in ihr Amt eingeführt worden. Ihre Antrittsrede widmete sie dem Thema Bildung. Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es die Rede in voller Länge nun zum Nachlesen.

Die Antrittsrede in voller Länge

Ich bin heute sehr bewegt: Freudig bewegt, weil ich eine der wunderbarsten Aufgaben übernehmen darf, die der Freistaat zu bieten hat: Ich darf die Universität Passau führen. Und ich bin demütig, weil ich weiß, dass die erfolgreiche Erfüllung dieser Aufgabe für mich alleine ein zu hohes Ziel ist. Ich brauche Sie, und ich brauche Ihre Unterstützung. Nur gemeinsam werden unsere Universität in ihrer ganzen Breite von der Theologie bis zur Sensorik exzellent weiterentwickeln und weit über Deutschlands Grenzen hinaus sichtbar machen können.

Ich möchte meine Antrittsrede in zwei Teile gliedern:

Zum einen möchte ich all jenen Dank sagen, die mich – insbesondere in den letzten acht Jahren als Wissenschaftlerin hier an der Universität Passau – begleitet und unterstützt haben. Mir ist dieser Dank wichtig, weil für die nächsten vier Jahre ein ganz anderes Tätigkeitsfeld auf mich wartet – keine eigene Forschung und Lehre, sondern ausschließlich Führung. Damit lasse ich auch einen Abschnitt meines Berufslebens hinter mir.

Zum anderen möchte ich auf das Thema Bildung und Universität als Ort der Bildung eingehen. Dieses Thema ist in den letzten Monaten so häufig an mich herangetragen worden, dass ich es für nötig halte zu erklären, worin mein eigener Bildungsbegriff besteht.

Nicht eingehen möchte ich heute auf Universitätsstrategien. Das habe ich im vergangenen Jahr schon sehr intensiv gemacht, und ich setze meine Kommunikationsbemühungen gleich am Montag fort. Der Tag und die Stunde heute sind mir zu wichtig für Strategisches, da möchte ich doch lieber zu Grundsätzlichem Stellung nehmen.

Zunächst also zum Dank: Ich danke meiner Schwester Uta, dass sie heute hier für uns spielt. Ich interpretiere diesen Einsatz als Zeichen der familiären Geschlossenheit und des Zusammenstehens und schließe meine ganze Familie in diesen Dank ein, die heute zahlreich an der Feier teilnimmt. Dies gilt insbesondere für meinen Mann, Bernd Krause-Jungwirth, der seine Tätigkeit als selbständiger Architekt zurückgefahren hat, und der alle Belange der engeren und weiteren Familie managt.

Ich danke Passau, der Stadt und dem Landkreis, dass ich mit meiner Familie hier eine Heimat gefunden habe. Wir haben Freundinnen und Freunde und sind über vielfältige Verbindungen fest in der hiesigen Gemeinschaft verankert. Das ist nicht selbstverständlich. Mein Mann, unsere Tochter Alice und ich sind überzeugte Passauer geworden und Passau hat es uns leicht gemacht, hier anzukommen – auch, weil schon Familie da war – nämlich der Bruder meines Mannes mit Familie. Wir sind sehr glücklich und dankbar, hier zu sein.

Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines Lehrstuhls, dem Lehrstuhl für Internationales Management, die seit 2007 all meine Aktivitäten der akademischen Selbstverwaltung mit getragen haben, mit denen ich gemeinsam ein neues Forschungsprojekt aufgebaut habe, ein Projekt über die effektive und effiziente Governance von Netzwerken an der Schnittstelle von öffentlicher Hand und privater Wirtschaft, sogenannte Cluster. In der Lehre waren sie immer bereit, neue Wege zu gehen, und sie haben – und auch das ist sehr wichtig – den immensen Ansturm an Studierenden souverän, freundlich und professionell bewältigt. Ich möchte alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter namentlich nennen:

  • Florian Schardt, hat dann doch ein Unternehmen gegründet (Azubiyo GmbH)
  • Frau Professor Dr. Tine Lehmann
  • Herr Dr. Daniel Grundgreif
  • Frau Dr. Elisabeth Müller
  • Herr Robert Richter, in der Endphase seiner Doktorarbeit
  • Frau Dr. Susanne Ruckdäschel
  • Herr Robert Pfeffer, Gutachten sind fertig
  • Frau Nobina Roy, Doktorarbeit abgegeben
  • Frau Annika Ludwig, kurz vor der Abgabe der Doktorarbeit
  • Frau Loren Barth, mitten in der Datenerhebung
  • Frau Stefanie Fuchs, in der Endphase der Doktorarbeit
  • Ich danke auch Florian Philipp, dem Leiter der Unternehmenskontaktstelle, mit dem ich im letzten Jahr sehr eng zusammengearbeitet habe.

Ich danke Euch ganz herzlich für die vielen Jahre der sehr guten Zusammenarbeit. Das war eine erfüllte und schöne Zeit für mich.

Ich danke der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, der ich seit August 2007 angehört habe, und nenne hier stellvertretend die Dekanin Marina Fiedler und den Studiendekan Oliver Entrop, mit denen ich von 2012 bis 2014 einen Fakultätsvorstand gebildet habe, und die Fakultätsgeschäftsführerin Christiane Rösner-Maniak: ich bin in jeder Rolle – als Dekanin, als Studiendekanin oder anderen Rollen – immer sehr gerne in dieser Fakultät gewesen. Das ist nicht selbstverständlich und sehr, sehr wertvoll.

Ich komme nun langsam näher an das neue Amt heran und danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und der wissenschaftsunterstützenden Dienste, die mich in den letzten Monaten eingearbeitet haben: Ich habe meine Termine im Kalender durchgeschaut und komme auf etwa 160 Stunden, die Sie mir geschenkt haben zur Vorbereitung und Abstimmung. Das ist ein Arbeitsmonat, den Sie an anderer Stelle wieder schneller hereinarbeiten mussten. Ganz herzlichen Dank an Sie alle. Ihr Einsatz hat mir einen reibungslosen Antritt ermöglicht und ohne Ihre weitere Unterstützung ist eine erfolgreiche Amtsausübung undenkbar.

Ebenfalls viel Zeit und Abstimmungsbereitschaft haben mir meine Kolleginnen und Kollegen insgesamt sowie die Vizepräsidenten Rainer Wernsmann, Ursula Reutner und Harry Haupt geschenkt. Euch danke ich auch dafür, dass Ihr Euch noch einmal zur Verfügung für die Ämter gestellt habt, um Friktionen durch den Wechsel in der Universitätsleitung gering zu halten. Ich danke auch den Mitgliedern des Universitätsrats, die sich ebenfalls schon viel Zeit für mich genommen haben.

Mein abschließender Dank gilt meinem Vorgänger im Amt Burkhard Freitag. Er ist heute nicht hier, weil er sein Forschungsfreisemester nach Kuba verlegt hat, wo er die digitale Erfassung von Kulturstätten vorantreibt. Das bedeutet auch in vielen Fällen die Rettung dieser Kulturstätten. Burkhard Freitag hatte das Präsidentenamt 2012 übernommen. Vorher wirkte er sechs Jahre als Vizepräsident für Forschung. Es brannte ihm auf den Nägeln, dass die Universität Passau eher als Lehr- denn als Forschungsuniversität wahrgenommen wurde. Als die Universitätsleitung unter Herrn Schweitzer im Februar 2011 sah, dass eine Chance zur Mitteleinwerbung bestand, setzte er sich über Nacht hin, um das Projekt Technik Plus zu konzipieren, durch die universitären Gremien zu bringen und letztlich erfolgreich einzuwerben. Ich kann nicht genug betonen, dass es sich bei Technik Plus um das größte Ausbauprogramm der Universität Passau seit ihrer Gründung handelt. Burkhard Freitag hatte hier das richtige Gespür für ein zentrales, chancenreiches Thema. Selbstverständlich werde ich das Thema Technik Plus und den damit verbundenen Digitalisierungsschwerpunkt weiterführen.

Danken möchte ich Burkhard Freitag aber auch, weil er mir den Staffelstab sehr kollegial, konstruktiv und unterstützend übergeben hat. Wir haben uns in den letzten Monaten etwa alle zwei Wochen getroffen, um Themen zu diskutieren, die in meine Amtszeit hereinreichen. Er hat mir seine Einschätzungen offen mitgeteilt, und ich profitiere schon jetzt von der übertragenen Erfahrung.
Vor allem aber hat Burkhard Freitag in den letzten zehn Jahren – und davon in den letzten vier Jahren ganz besonders – seine ganze Kraft und sein Engagement der Universität Passau gewidmet, und es ist vollkommen unstrittig, dass er die Universität auf ihrem Weg ein großes Stück nach vorne gebracht hat. Und dafür danke ich ihm von ganzem Herzen. Und dafür gebührt ihm der Dank der ganzen Universitätsfamilie.

Im zweiten Teil meiner Rede möchte ich Ihnen meinen Begriff von Bildung erklären. Ich habe in den letzten Monaten relativ viel Zeit damit verbracht, meine Ideen für die Universität der Passauer Stadtgesellschaft vorzustellen. Auf eine Frage beziehungsweise eine Feststellung bin ich an diesen Abenden immer wieder gestoßen (worden): Sind Universitäten überhaupt noch ein Ort der Bildung? beziehungsweise Universitäten sind – seit Bologna – kein Ort der Bildung mehr. Die Bürgerinnen und Bürger machen sich Sorgen um die Werte der Universität und den Wert Bildung an sich.

Eine Zusammenfassung der ausgetauschten Argumente finden Sie unter dem Titel „Angriff auf die freien Denker“ in der Ausgabe der Zeit vom 31.3.2016. In seinem Beitrag beschreibt der Autor Felix Lill am Beispiel der japanischen Bildungslandschaft, wie universitäre Ausbildungsangebote immer stärker an der sogenannten Employability gemessen werden. Die Zwänge zur unmittelbaren Verwendbarkeit der Absolventinnen und Absolventen im Arbeitsmarkt haben wiederum unmittelbare Auswirkungen auf die Förderung von Forschung durch öffentliche Mittel. „Geht es nach der japanischen Regierung kommt Asiens führende Forschungsnation … bald ohne Disziplinen wie Philosophie, Soziologie oder Linguistik aus.“ … „Das kommt dem Selbstmord der japanischen Gesellschaft gleich“, sagt Professor Aizawa, Leiter der Germanistischen Fakultät der Universität Tsukuba in dem Artikel in der Zeit.

Der Autor Felix Lill betont die Furcht vor einer „Marginalisierung von Kultur, Ideen und Werten“. Selbstverständlich fällt auch immer wieder der Begriff „Ökonomisierung“ der Bildung. Als Wirtschaftswissenschaftlerin leide ich etwas an diesen Begrifflichkeiten, da sich die Wirtschaftswissenschaften ja nicht primär mit Zielvorgaben befassen, sondern mit der Frage, wie vorgegebene Ziele mit den gegebenen Ressourcen erreicht werden können.

Die Frage des zukünftigen Umgangs mit Bildung ist damit keine Frage der „Vorherrschaft der Ökonomie“, sondern Thema eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses, der uns allen Ehrlichkeit abverlangt: Wir leben in einer Welt der Budgetrestriktion. Und das gilt selbstverständlich auch für uns Deutsche und Bayern, obwohl wir eine der reichsten Gesellschaften der Welt sind.

Ich will mich an dieser Stelle meiner Argumentation überhaupt nicht aus der Verantwortung stehlen und sagen: „Die Gesellschaft bekommt, wofür sie bezahlt. Da kann ich als Präsidentin einer Universität nichts machen.“ Wenn ich so darüber denken würde, sollte ich, meiner eigenen Überzeugung nach das Amt gar nicht angetreten haben.

Vielmehr halte ich es für eine konstitutive Aufgabe von Universitäten, über die normativen Ziele, also über die Ziele, die eine Gesellschaft verfolgen sollte, nachzudenken. Dabei helfen Disziplinen wie die Philosophie, Soziologie oder Linguistik ungemein. Um das zu veranschaulichen, beziehe ich mich auf einen Essay des Philosophen Richard Rorty. Der Aufsatz heißt: „The Fire of Life“, und entstand kurz vor Rortys Krebstod im Jahr 2007. Ich habe von dem Text übrigens durch ein Bayern 2 Radiowissen erfahren und ihn dann nachgelesen.

Der Philosoph denkt über das Verhältnis von Einbildungskraft (imagination), Wörtern (words) und Vernunft (reason) nach:

„Keine Wörter, keine Vernunft.

Keine Einbildungskraft, keine neuen Wörter.

Keine neuen Wörter, kein moralischer oder intellektueller Fortschritt.“

Der Text bezieht in kürzester Form – vom Wort bis zum zukunftsweisenden Gedanken – alle Wissenschaften aufeinander: Selbst eine mathematische Gleichung kann ohne ein an die Zeichen gekoppeltes Sprachsystem nicht verstanden werden. Welcher Wissenschaft solle man vor diesem Hintergrund also den Vorzug geben?

Diese Erkenntnis ist für mich aber nicht der zentrale Punkt des Essays, und sie ist uns allen ja auch nicht ganz neu. Inspirierend war für mich folgendes: Richard Rorty berichtet in dem Text von einem Gespräch mit seinem älteren Sohn und einem Cousin. Die drei sitzen nach der Diagnose zusammen, und sein Cousin, ein Baptistenpfarrer, fragt: „Und – bist Du jetzt Gott näher gekommen?“ Der Philosoph antwortet: „Nein.“ Da fragt der Sohn: „Und was ist mit der Philosophie?“ „Nein.“ antwortet der Philosoph. „Weder die philosophischen Texte, die ich verfasst habe, noch die, die ich von anderen gelesen habe, bringen mich irgendwie weiter.“ – „Hat denn überhaupt nichts von dem, was Du gelesen hast, irgendeine Bedeutung für Dich?“ bohrt der Sohn weiter. „Doch“ sagt der Vater „Gedichte“. Und er zitiert zwei seiner Lieblingsgedichte, von denen eines „the fire of life” beschreibt.

Natürlich können wir aus diesem Essay einen Bildungsskeptizismus herauslesen, der da sagt: „Am Ende des Lebens bringt die Wissenschaft rein gar nichts.“ Ich lese ihn anders: Am Ende des Lebens tröstet der Ausgangspunkt aller Wissenschaft, nämlich das Wort. In eine besondere Form gebracht ist – nämlich als Gedicht – kreiert es neue Worte und inspiriert damit neue Gedanken. Damit steht dieser Essay für die fundamentale Bedeutung von Bildung im Umgang mit der Endlichkeit unseres Lebens. Bildung ist ein immenser Akt der Zivilisation. Sie ist das Instrument, um dem eigenen Geist eine Vorherrschaft über das Materielle einzuräumen. Und das ist nicht nur in Anbetracht des Todes notwendig, sondern auch in Anbetracht des Lebens und der eigenen ungewissen Zukunft.

Wenn sich nun die Bürgerinnen und Bürger von Passau und anderswo Sorgen machen um die Werte der Universität und den Wert Bildung an sich, sprechen sie in der Regel explizit bestimmte Bildungskanons an, die auch ein Arsenal an Gedichten beinhalten. Implizit – so interpretiere ich die geführten Diskussionen – fürchten sie, dass die heute Jungen später, wenn Materielles an Bedeutung verliert, nicht mehr mit den Kulturtechniken ausgestattet sind, die eine heitere Zugewandtheit dem, was da wohl kommen möge, erlauben. Ich nehme diese Sorgen sehr ernst, und ich verstehe sie.

Und trotzdem sehe ich, wie schwer es ist, einem 16-Jährigen die Notwendigkeit zu vermitteln, ein Gedicht auswendig zu lernen, wenn er nahezu jedes Gedicht mit einem Tastendruck im Internet findet. Den 16-jährigen davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, ein Gedicht auswendig zu lernen, weil das Wort und die Kreation neuer Wörter die Grundlage für moralischen oder intellektuellen Fortschritt ist, das sollte der Bildungsauftrag sein.

Tatsächlich sind Universitäten als Anbieter von Bildung mit den Erwartungen von Wirtschaft und Gesellschaft konfrontiert, die gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie in die Zukunft reichende Forschung erwarten. Das hat mit klassischen Bildungsinhalten oft wenig zu tun. Und oft haben die technischen Fächer es hier leichter, weil das, was sie untersuchen, unmittelbar begreifbar ist: Vor einer Woche war ich bei der Eröffnung des Technologiezentrum PULS der Hochschule Landshut in Dingolfing, und so eine Halle mit Logistiktechnik ist extrem beeindruckend.

Dennoch bin ich selbst von folgendem überzeugt: Bildung im 21. Jahrhundert bedeutet, dass junge Menschen dazu bereit sind, in Wissen zu investieren, dessen Sinn oder Nutzen sie heute noch nicht erfassen können. Bildung ist damit eine Haltung, die wir der Ungewissheit der Zukunft entgegensetzen, auch wenn wir heute noch nicht wissen, welche Lösungen künftig geeignet sind: die Konstruktion einer Sprache, die Schnörkellosigkeit eines mathematischen Modells, ein Softwarealgorithmus zur Spracherkennung, aber auch Konzepte zum Entwurf einer besseren Welt haben als Realoption einen Wert unabhängig davon, ob dieses Wissen kurzfristig „geländegängig“ ist oder nicht.

Wenn ich unsere Studierenden anschaue, die Projekte auflegen wie „Passau verbindet“ oder „Passau räumt auf“, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Studierenden in einem hohen Maß über die Haltung verfügen, die ich als Bildung beschreibe: Sie treten der ungewissen Zukunft mit einen Lebensentwurf gegenüber, der auf Gemeinschaft, Miteinander und Integration angelegt ist. Sie fragen nicht, ob die Dinge, die sie tun, sich rechnen. Sie tun sie, weil sie sie für notwendig und wichtig halten. In diesem Sinne beweisen sie Bildung. Es gibt also gar keinen Grund, hoffnungslos oder traurig zu sein.

Die Universität Passau deckt in Forschung und Lehre eine Vielzahl der Themen ab, die die Gesellschaft mit ihrer Bildungserwartung an uns richtet. Wir können nicht alles machen, und wir werden auch immer wieder abwägen müssen, welche Forschungsfelder wir ausbauen und welche wir zurückfahren. Denn unsere Ressourcen sind begrenzt. An dieser Stelle müssen in Zukunft die Fakultäten selbst mehr Verantwortung übernehmen, und es ist meine Aufgabe, sie mit Information zu unterstützen und sie mit  eigenen Ressourcen auszustatten. Dabei ist es meine klare Überzeugung, dass wir nicht die Geistes- und Sozialwissenschaften gegen die Technikwissenschaften ausspielen dürfen –  weil wir nämlich nicht wissen, welche unserer Forschungsgebiete in der Zukunft die entscheidenden Lösungsansätze bieten.

Ich bin dem Freistaat Bayern und der Bayerischen Gesellschaft dankbar, dass sie uns, der Universität Passau, die Mittel zur Verfügung stellen, Forschung und (Aus-)Bildung zu betreiben, deren Nutzen sich oft nicht unmittelbar als Verbesserung eines Produktionsprozesses wiederfindet. Das halte ich für klug. Bitte vertrauen Sie auch weiterhin darauf, dass sich eine Investition in das Wissen lohnt, das wir an den Universitäten intensiv weiterentwickeln und vorwärts bringen. Ich stehe für dieses Wissensportfolio – angefangen von der Analyse des einzelnen Worts bis hin zur Entwicklung von Systemen zur Verifizierung von Software. Und dafür brauche ich Sie! Nur gemeinsam werden wir unsere Universität in ihrer ganzen Breite exzellent weiterentwickeln und weit über Deutschlands Grenzen hinaus sichtbar machen können.

Herzlichen Dank!

Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth

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Dieser Artikel wurde verfasst von Uni Passau Kommunikation.

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