Gründercafé: Social Entrepreneurship – ein Rückblick
Am 11. Mai fand an der Universität Passau das Gründercafé zum Thema „Social Entrepreneurship“ statt, welches in der florierenden Passauer Gründerszene immer mehr an Bedeutung gewinnt. Zu Gast waren die Gründerinnen des Start-ups Beto – better together, Constanze Seibel und Julia Lohfink, sowie Veronika Hackl, Mitgründerin von Franz der Bettenbauer.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Gründungsberater Stefan Jelinek, welcher den zahlreich erschienenen Gästen die Leistungen der Gründungsförderung der Universität Passau kurz vorstellte. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Beratungsangebot für das EXIST-Gründerstipendium, durch welches schon zahlreiche Passauer Start-ups gefördert werden konnten. Das Stipendium richtet sich an Studenten, Absolventen und Wissenschaftler mit besonders innovativen technologie- oder wissensbasierten Gründungsideen. Die Förderung beinhaltet ein monatliches Einkommen, Sachausgaben und Coachings mit einer Gesamtsumme von bis zu 143000 Euro.
Anschließend stellten die Gründerinnen Constanze Seibel und Julia Lohfink ihr Konzept für eine App zur Koordination von Flüchtlingshilfe und Integration vor. Ziel ist es, eine Plattform für freiwillige Helfer, Organisationen und Flüchtlinge zu bieten, über die Hilfsangebote und Hilfesuchende direkt vermittelt werden. Hinter ihrem Konzept steckt die Anschauung, dass Integration nur durch ein gemeinsames Miteinander möglich ist und Hilfe nur etwas bewirkt, wenn sie individuell auf den Einzelnen abgestimmt ist. Nachdem das Prinzip der App nun komplett ausgereift ist, wird momentan nur noch an Feinheiten geschliffen. Danach wird die App gelauncht und ist für jedermann zugänglich.
Veronika Hackl berichtete anschaulich von der Ideenfindung und Geschichte des Start-ups Franz der Bettenbauer. Hinter dem fiktiven Franz stehen fünf Leute aus Kohlstatt und dem Raum Passau – Veronika Hackl, Raphael Lempert, Marc Hillig, Valeska Merklinger und Christopher Huff – , welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, nachhaltige Betten in erstklassiger Schreiner-Qualität nach individuellen Vorgaben herzustellen. Aber das ist nicht alles. Ziel ist außerdem die Integrationsförderung von Flüchtlingen in den niederbayerischen Arbeitsmarkt. Dabei geht das Unternehmen mit gutem Beispiel voran. Seit September 2015 ist der aus Eritrea geflohene Efarem Negasi Auszubildender in der Schreinerei. Doch nicht nur Efarem soll die Möglichkeit bekommen, Schreiner zu werden. Das Konzept „Franz der Bettenbauer“ soll zukünftig auf andere kleine Holzverarbeitungsbetriebe übertragen werden. Interesse gibt es bereits.
Im Anschluss an die Vorträge kamen die Teilnehmer im Foyer zusammen und tauschten sich bei Apfelschorle und Radler über die Gründungszene in Passau, Beto und Franz dem Bettenbauer aus.
Kategorie(n): Existenzgründung, Veranstaltungen, Wissenstransfer
Dieser Artikel wurde verfasst von Wissenstransfer.
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