Interkulturelle Kompetenz als Erfolgsfaktor: 2. Schlüsselgespräche des ZfS

Veröffentlicht von am 7.06.2016, 10:55 | Kommentar

Zum zweiten Mal veranstaltete das Zentrum für Schlüsselkompetenzen (ZfS) der Universität Passau am Donnerstag, 2. Juni, den Vortragsabend „Schlüsselgespräche“, diesmal mit dem Schwerpunkt „Interkulturelle Kompetenz als Erfolgsfaktor“. Vier Dozentinnen gaben in lebendigen Vorträgen einen Vorgeschmack auf ihre Seminare. Moderiert wurde der Abend von Prof. Dr. Detlef Urhahne, Vorsitzender der kollegialen Leitung des ZfS.

Schlüsselgespräche am 2. Juni 2016 - Herr Professor UrhahneAlle Wochentage in der richtigen Reihenfolge aufsagen – diese Aufgabe werden Sie wahrscheinlich ohne viel nachzudenken meistern. Jetzt zählen Sie die Wochentage auf einmal in alphabetischer Reihenfolge auf: Schon wird eine scheinbar einfache Aufgabe zur Herausforderung. Mit diesem praktischen Beispiel stieg die erste Referentin Annette Gisevius in das Thema interkulturelle Kompetenz ein – denn auch in der Begegnung mit anderen Kulturen kann für uns Selbstverständliches zu Irritationen führen. Interkulturelle Kompetenz geht immer mit einem Perspektivenwechsel einher, so Annette Gisevius, Leiterin des Bereichs Training bei „InterCultur“ Hamburg und am ZfS Trainerin der Seminare „Interkulturelle Kompetenz: Basisseminar“ und „Kulturraumkompetenz: USA“. In ihrem Vortrag erzählte sie, wie sie mit abwechslungsreichen Methoden die Teilnehmenden ihres Basisseminars bei diesem Perspektivwechsel begleitet. Im Mittelpunkt ihres zweiten Seminars steht eine interaktive Landkarte der USA: Anhand verschiedener Stationen erarbeiten sich die Studierenden hier die Werte und Einstellungen der US-Amerikanerinnen und Amerikaner.

Nancy Bravo, Kulturwissenschaftlerin und interkulturelle Trainerin, verfügt als Deutsch-Mexikanerin sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext über einige Erfahrung im Bereich der interkulturellen Kommunikation. In ihrem Seminar „Kulturraumkompetenz Lateinamerika“ lässt sie diese mit einfließen und vermittelt den Teilnehmenden zentrale Punkte für die Zusammenarbeit von Deutschen und Personen aus Lateinamerika – so viel sei verraten: ein paar Minuten Small Talk sind auf jeden Fall gut investierte Zeit. Das Interesse der Teilnehmerin Maria Arseni konnte Nancy Bravo mit ihrer Präsentation auf jeden Fall wecken: „Für mein Studium der European Studies werde ich bald einen Kulturraum als Schwerpunkt auswählen. Die Vorträge haben mir Orientierung gegeben – für Lateinamerika habe ich mich bisher zum Beispiel nicht so sehr interessiert. Nach dem Vortrag heute könnte ich mir aber vorstellen, mich näher mit diesem Kulturraum zu beschäftigen!“.

Lebhaftes Gestikulieren, eine persönliche Anekdote und eine leidenschaftliche Vortragsweise – laut Ilaria Carrara Cagni zeichnen diese Merkmale eine italienische Präsentation aus, was sie mit ihrem eigenen Vortrag eindrücklich bewies. Auch sie betonte die Bedeutung von persönlichen Gesprächen im Umgang mit italienischen Geschäftspartnern und verdeutlichte anhand des italienischen Sprichworts „vivi e lascia vivere“ (etwa: Leben und leben lassen), dass Italienerinnen und Italiener Flexibilität und Freiraum im Berufs- und auch im Privatleben schätzen.

Einige Lacher erntete die vierte Referentin des Abends, die Diplom-Kulturwirtin und interkulturelle Trainerin Anna Lassonczyk. Mit einigen Stereotypen und Witzen über ihr Geburtsland Polen begann sie ihren Vortrag über das Seminar „Kulturraumkompetenz Ostmitteleuropa“. Mithilfe eines Fallbeispiels, bei dem die Zuschauerinnen und Zuschauer auch aktiv werden durften, verdeutlichte sie dann einen zentralen Unterschied in Geschäftsbeziehungen im deutschen und im ostmitteleuropäischen Kulturraum: Während in Deutschland eher das Geschäft im Vordergrund steht, hat z.B. in Polen die zwischenmenschliche Beziehung Vorrang.

Alle vier Dozentinnen konnten anhand ihrer lebhaften und humorvoll vorgebrachten Präsentationen aufzeigen, was die Studierenden in den Seminaren erwartet. Dies bestätigte auch die Zuschauerin Sandra Scheel: „Die Vorträge haben gute Einblicke in die Seminare vermittelt und Lust auf mehr gemacht – am liebsten würde ich gleich eines der Seminare am Wochenende besuchen!“

Alle vorgestellten Seminare sowie über 80 weitere bietet das ZfS auch im Wintersemester 2016/17 wieder an. Darüber hinaus werden im aktuellen Semester immer wieder Plätze in Seminaren frei, für die sich Studierende über Stud.IP oder per E-Mail an das ZfS anmelden können.

Kategorie(n): ,

Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

Kommentar