Neue Führungskräfte braucht das Land – Wichtige Kompetenzen von morgen: 3. Schlüsselgespräche des ZfS

Veröffentlicht von am 13.12.2016, 11:29 | Kommentar

Am Donnerstag, den 24. November, fand zum dritten Mal der Vortragsabend „Schlüsselgespräche“ vom Zentrum für Schlüsselkompetenzen (ZfS) statt. Diesmal mit dem Thema „Neue Führungskräfte braucht das Land – Wichtige Kompetenzen von morgen“. In spannenden Vorträgen stellten vier Dozierende ihre Seminare vor und gaben den Studierenden praktische Ratschläge mit, die sie bereits in ihrem privaten und Studienalltag anwenden können. Moderiert wurde der Abend von Prof. Dr. Detlef Urhahne, Vorsitzender der kollegialen Leitung des ZfS.

 

Pia Ballman bei den Schlüsselgesprächen am 24.11.2016„Was kann ich tun, um bessere Entscheidungen zu treffen? Wie finde ich heraus, was die richtige Entscheidung ist?“ Mit diesen Fragen kommen Studierende oft in das Seminar von Robert Coordes, Leiter der psychologischen Unternehmensberatung Coordes Consulting in Berlin und am ZfS Trainer des Seminars „Selbst-bewusst entscheiden“. Wir brauchen keine Methode, um richtige Entscheidungen zu treffen. Stattdessen müssen wir die Blockade, die der Entscheidung im Weg steht, entfernen, erklärte Coordes in seinem Vortrag. Er zog hier den Vergleich mit der Schwertkampfsportart Kendō. Wenn man Angst hat, getroffen zu werden, hat der Gegner eine viel bessere Chance, dies auch zu schaffen. Im Kendō setzt man sich lebenslang mit seinen Ängsten auseinander, um neben dem Erlernen der Technik auch an Charakterfestigkeit und moralischer Stärke zu wachsen. Und so ähnlich ist es auch mit Entscheidungen. In seinem Seminar beschäftigt sich Coordes unter anderem mit den Fragen „Wer legt fest, was eine richtige Entscheidung ist?“ und „Wie kann man an seiner Entscheidungskompetenz arbeiten?“

In seinem zweiten Vortrag verdeutlichte Robert Coordes den Studierenden, dass Ziele und Zielklarheit mit dem Erfolg einhergehen. Dazu präsentierte er eine Studie, die zeigt, dass Studierende, die sich klare Ziele für ihre Zukunft gesetzt haben, in der Zukunft auch mehr verdienen als Studierende, die keine Ziele hatten. Genau um diese Zielsetzung geht es auch in seinem zweiten Seminar: „Erfolgspotenziale der Persönlichkeit“. „Energy flows where the attention goes“ – dort wo das Interesse und die Aufmerksamkeit liegt, ist auch die Lernbereitschaft höher. In seinem Seminar sollen die eigenen Ziele ergründet und die Kraft die darin steckt, erkannt werden.

Jeden Tag werden wir in unserem Leben mit Verhandlungssituationen konfrontiert. Sei es die Wochenendplanung mit den Freunden oder der Putzplan mit den Mitbewohnern. Bei solchen Verhandlungen können bereits Erfahrungen für den späteren Beruf gesammelt werden, sagt die Mediatorin Barbara von Petersdorff-Campen, die in einem authentischen und motivierenden Vortrag ihr Seminar „Verhandlungsmanagement“ vorstellte. Laut Petersdorff-Campen sind Verhandlungen fast immer intuitiv, sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag. Dies hat oft kein gutes Verhandlungsergebnis zur Folge und muss deshalb geübt werden. Aber wie sieht gutes Verhandeln aus? In ihrem Seminar lernen Studierende sowohl den kompetitiven als auch den kooperativen Verhandlungsstil kennen und erfahren am Konzept von Harvard, wie richtiges Verhandeln funktioniert.

„Was macht ein Projekt erfolgreich?“ Mit dieser Frage beschäftigt sich Pia Ballmann in ihrem Seminar. In einem sehr lebendigen Vortrag berichtete Ballmann über ihre Erfahrungen als Projektleiterin in über 25 Ländern und stellte den Studierenden die wichtigsten Projekterfolgsfaktoren vor. Dazu gehört beispielsweise die emotionale Reife. Ein Projektleiter sollte eine gestärkte Persönlichkeit mitbringen und mit Ideen und Interesse am Projekt die Mitarbeitenden motivieren können. Außerdem muss der Projektleiter eindeutige Projekteziele und klare Anforderungen formulieren, sodass alle Mitarbeitenden das gleiche Endergebnis vor Augen haben. Neben diesen beiden Faktoren behandelt Ballmann in ihrem Seminar noch weitere Kriterien, die ein Projekt zum Erfolg führen.

Der letzte Referent des Abends war Paul Grünzinger, Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer des Instituts für angewandte Ethik in Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung an der Universität Passau. Sein Vortrag zum Seminar „Wertemanagement“ begann mit einem Bild von der Hochwasserkatastrophe 2013 in Passau. Die Frage „Welche Werte haben die Studierenden motiviert mitzuhelfen?“ richtete Grünzinger an die Zuhörer. Schnell fielen Stichworte wie „Zusammenhalt“, „Mitgefühl“ oder „Heimatverbundenheit“. Werte sind unbewusste Antreiber unseres Handelns, berichtete Grünzinger. Seine Beobachtungen, dass Führungskräfte häufig ohne Qualifizierungen Führungspositionen erlangen, bereiten im Sorgen, da durch Fehlverhalten der Führungskräfte Krisen im Unternehmen entstehen können. Aus dieser Sorge heraus entstand das Seminar „Wertemanagement“, das er gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Fonk am ZfS anbietet. Die Schaffung einer gemeinsamen Wertebasis soll daher die Grundlage für eine gute Führungskultur bilden. In seinem Seminar soll das Ideal einer werteorientierten Führungspersönlichkeit vermittelt werden. Durch Methoden und Übungen werden zunächst die eigenen Werte erkannt und zu einem Wertesystem entwickelt. Anschließend werden Führungswerte und christliche Werte vermittelt, um am Ende die Basis für eine werteorientierte Führungskultur zu legen.

Durch die spannenden und lebhaften Vorträge konnten die vier Referenten und Referentinnen den Studierenden aufzeigen, was sie in den Seminaren erwartet und darüber hinaus interessantes Wissen zu Führungskompetenzen mitgeben, was die Studierenden sofort in ihren Alltag einbauen können.

Alle vorgestellten Seminare sowie über 80 weitere bietet das ZfS auch im Sommersemester 2017 wieder an. Darüber hinaus werden im aktuellen Semester immer wieder Plätze in Seminaren frei, für die sich Studierende über Stud.IP oder per E-Mail an das ZfS anmelden können.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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