Persönlichkeitsentwicklung: Umgang mit Konflikten – Michael Hübler im Gespräch

Veröffentlicht von am 10.02.2017, 11:51 | Kommentar

„Man braucht heute, noch mehr als früher, Methoden der Komplexitätsreduktion, um aus einem Zuviel an Informationen die wirklich spannenden und mutigen Ideen herauszufiltern“. Das sagt Michael Hübler, Diplom-Pädagoge, Coach und Mediator und seit 2007 Organisationsberater und Personalentwickler mit den Spezialgebieten Führung und Konfliktmanagement. Am Zentrum für Schlüsselkompetenzen bietet er das Seminar: „Persönlichkeitsentwicklung: Umgang mit Konflikten“ an. Wir haben mit ihm über seinen Werdegang gesprochen, sein Seminar zum Umgang mit Konflikten und warum analytisches Denken in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger wird.

Portrait von Michael Hübler, Dozent am ZfS der Universität PassauZfS: Herr Hübler, Sie sind Diplom-Pädagoge, Coach und Mediator. Sie bieten eine Vielzahl an Seminaren rund um Zeit- und Selbstmanagement sowie Führungskompetenzen an. Was hat Sie dazu bewegt, als Trainer zu arbeiten und Menschen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu helfen?  

Michael Hübler: In der Computerspielwelt hat sich ein jüdischer Begriff eingebürgert: „Naches“ bezeichnet den Stolz darauf, wenn eigene Anleitungen anderen helfen, sich weiterzuentwickeln oder große Leistungen zu erbringen. Meist sind es dabei die kleinen, umsetzbaren Dinge, die meine Teilnehmenden verändern, um Konflikte kooperativer anzugehen und die Welt ein wenig friedfertiger zu machen, ohne sich selbst unter Wert zu verkaufen. Auch ein fairer Kampf will gelernt sein.

ZfS: Sie haben sich besonders auf Konfliktmanagement spezialisiert. Warum? Was macht diesen Bereich für Sie interessant?  

Hübler: Meine Spezialgebiete sind in der Tat Führung und Konfliktmanagement. Konflikte haben immer etwas mit persönlichem Wachstum oder dem Wachstum einer Beziehung oder Gruppe zu tun. Wenn wir vor einem Konflikt stehen, kann uns das schon mal den Magen zuschnüren. Nach einem gut gelösten Konflikt fühlen wir uns jedoch meist um ein paar Millimeter größer. Das macht Konfliktmanagement zu einem sehr lebendigen Thema.

ZfS: Neben Ihrer Tätigkeit als Coach und Mediator, arbeiten Sie als Organisationsberater und Personalentwickler. Unser Newsletter thematisiert die Kompetenzen Problemlösungsfähigkeit sowie analytisches Denken. Was hat sich Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren in der Wirtschaft verändert, so dass die genannten Kompetenzen verstärkt gefordert werden?

Hübler: Laterales oder kybernetisches Denken gibt es ja schon seit den 70er Jahren. Im Vergleich zu heute erschien das vernetzte Denken damals beinahe als kreative Spielerei in Richtung Innovationsmanagement. Natürlich braucht die Wirtschaft auch heutzutage Innovationen, um am Markt zu bestehen. Dazu braucht es aber, noch mehr als früher, Methoden der Komplexitätsreduktion, um aus einem Zuviel an Informationen die wirklich spannenden und mutigen Ideen herauszufiltern. Die Möglichkeit des Filterns durch unsere erfahrungsbasierte Intuition ist logischerweise bei jüngeren Menschen noch nicht so ausgeprägt. Dafür gibt es jedoch wunderbare analytische Methoden wie zum Beispiel den Papiercomputer von Frederic Vester, mit dem Entscheidungsfaktoren auf ihren gegenseitigen Einfluss analysiert werden.

ZfS: Am Zentrum für Schlüsselkompetenzen bieten Sie das Seminar „Persönlichkeitsentwicklung: Umgang mit Konflikten“ an. Was lernen Studierende in Ihrem Seminar und wer sollte es besuchen? 

Hübler: Anhand vielfältiger Konflikte in der Familie, WG, Arbeit, mit Freunden oder im Praktikum arbeiten wir strukturiert Lösungsansätze heraus. Dies können andere körpersprachliche Haltungen sein, um seine Wirkung zu verbessern, mehr Gelassenheit, mehr Standhaftigkeit oder auch Fragetechniken. Da ich im Training auch auf Methoden aus dem Improtheater und strukturierte Rollenspiele zurückgreife, sollte eine gewisse Bereitschaft zum Spielen und Ausprobieren vorhanden sein. Die Theorie zur Lösung von Konflikten gibt es quasi über eine Nebentür.

ZfS: Bitte vervollständigen Sie folgende Sätze:

Meine Seminare unterscheiden sich von anderen dadurch, dass…

Hübler:… ich gerne mit Humor arbeite.

ZfS: Und: Ich bin zufrieden mit dem Seminar, wenn…

Hübler:… es einen lebendigen Austausch und ein reichhaltiges Lernen voneinander gab.

ZfS: Vielen Dank für das Gespräch!

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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