„HuckePAck“ ins Mittelschullehramt

Veröffentlicht von am 8.04.2017, 10:00 | Kommentar

Die Regierung von Niederbayern, das Schulamt Passau und der Lehrstuhl für Schulpädagogik verzahnen die Lehrerbildung.

Die Ausbildung von Lehrkräften in Bayern ist in zwei getrennte Phasen untergliedert: während die Studierenden an der Universität primär wissenschaftliche Inhalte und theoretische Ansätze erwerben sollen, konzentriert sich der anschließende zweijährige Vorbereitungsdienst auf die praktische Anwendung dieser Kenntnisse und den Erwerb eines erweiterten Handlungsrepertoires im Schulalltag. Dass dieser konsekutive Ausbildungsverlauf oftmals zu Irritationen, Überforderung und dem sogenannten „Praxisschock“ führen kann, weiß Prof. Dr. Seibert, Lehrstuhlinhaber für Schulpädagogik, genau.

„Bereits in den 1990er Jahren haben wir deshalb am Lehrstuhl eine besondere Praktikumsform, das Exercitium Paedagogicum, entwickelt, bei dem Studierende über einen längeren Zeitraum erfahrende Lehrkräfte begleiten, selbst Unterrichtsversuche durchführen und ungeschminkt die tägliche Schularbeit kennenlernen können“, so Seibert. „Eine intensive Gelegenheit, sich auch selbst zu überprüfen, ob man diesen wunderschönen, aber doch sehr anstrengenden Beruf ein Leben lang ausüben möchte“.

Mit Unterstützung  der Schulabteilung der Regierung  von Niederbayern, den Staatlichen Schulämtern in Passau Land und Stadt sowie dem Praktikumsamt für Grund- und Mittelschulen an der Universität Passau entwickelten deshalb Prof. Dr. Seibert und Dr. Doris Cihlars, Akad. Oberrätin am Lehrstuhl für Schulpädagogik, eine spezielle Lehrkonzeption für Mittelschulstudierende, die eine stärkere betreute Praxisbegegnung zusätzlich zu den regulären Praktika ermöglicht und frühzeitig Einblicke in den beruflichen Alltag von Lehramtsanwärtern bietet.

„HuckePAck – mitgenommen in die 2. Lehrerbildungsphase“ wurde jetzt den Verantwortlichen von Regierung, Schulamt und den Seminarrektoren der Bezirke Passau, Freyung-Grafenau, Rottal-Inn, und Deggendorf vorgestellt. Dabei absolvieren 20 Lehramtsstudierende zwei reguläre Lehrveranstaltungen zur Mittelschulpädagogik und -didaktik an der Universität und begleiten zusätzlich eine Schulwoche lang jeweils eine Lehramtsanwärterin/einen Lehramtsanwärter im Vorbereitungsdienst an einer Mittelschule. „Das Spannende an dieser Lehrkonzeption ist neben der Möglichkeit, den Vorbereitungsdienst näher kennenzulernen, auch die Tatsache, dass die Studierenden die theoretischen Inhalte der Universität unmittelbar in der Praxis spiegeln und gemeinsam mit Lehramtsanwärtern, Seminarleitern und Dozenten reflektieren können. Die von vielen Studierenden bis dato als viel zu theoretisch und teilweise sogar als „unnütz“ eingestuften Inhalte der Universität werden dadurch neu bewertet, ihre Notwendigkeit für die tägliche Unterrichtsarbeit erkannt und gegebenenfalls die eigene Lernmotivation dafür gesteigert“, ergänzt Dr. Cihlars.

„HuckePAck“ startet im Sommersemester 2017.

HuckePAck

Foto v. l: Regierungsschulrat Peter Schmidhuber (Regierung von Niederbayern), Dr. Hans-Stefan Fuchs (Leiter des Praktikumsamts Grund- und Mittelschule an der Universität Passau), Dr. Doris Cihlars (Akad. Oberrätin, Lehrstuhl für Schulpädagogik), Prof. Dr. Norbert Seibert (Lehrstuhlinhaber für Schulpädagogik), Seminarrektor Christian Lessing, Seminarrektor Franz Wimmer, Seminarrektorin Bettina Lengdobler und Schulamtsdirektor Werner Grabl (Staatliche Schulämter Passau Stadt und Land)

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Dieser Artikel wurde verfasst von Uni Passau Kommunikation.

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