Reingeschaut – ILIAS und Speed Reading im Seminar „Strategisches und akademisches Lesen“

Veröffentlicht von am 11.05.2017, 21:29 | Kommentar

„Generell halte ich Lesekompetenz für die Schlüsselkompetenz schlechthin, um im Informationszeitalter erfolgreich zu bestehen“ – das sagt Coach und Trainer Dr. Koch und bezieht sich dabei auf die ungefilterte Informationsflut, mit der wir heutzutage konfrontiert werden. Um mit dieser Flut und den Büchern und Texten für das Studium zurecht zu kommen, gibt es verschiedene Strategien, mit denen man schneller lesen und besser verstehen lernt. Eine davon ist Speed Reading: 800 bis 1500 Wörter pro Minute kann man damit lesen, anstatt 250 wie bei einem durchschnittlich geübten Leser.

Dr. Günther Koch gibt die Seminare „Zeit- und Selbstmanagement“ und „Strategisches und akademisches Lesen“. Er hat viele Studienratgeber veröffentlicht und einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Zudem ist Dr. Koch Senior Partner des Unternehmens Gribenko Kommunikation (gk-coaching.de). Im Interview erzählt er uns, was Speed Reading genau ist und wie er die Online-Lernplattform ILIAS für seine Seminare nutzt.

Studierenden in der Bibliothek beim Lesen

Kellerer: Herr Dr. Koch, Sie lehren an der Ludwig-Maximilians-Universität München, sind Senior Partner bei Gribenko Kommunikation, Autor von „Studieren mit Köpfchen“, „Speed Reading für’s Studium“ und anderen studienrelevanten Ratgebern. Was gefällt Ihnen besonders an Ihren Tätigkeiten?

Dr. Günther Koch: All meine Tätigkeiten ergänzen sich gegenseitig und haben eine große Gemeinsamkeit: Es geht darum, Studierenden und Berufstätigen das Rüstzeug an die Hand zu geben, um die Anforderungen des 21. Jahrhunderts erfolgreich zu bewältigen.

Kellerer: Sie gehören zu den Dozierenden am ZfS, die die Online-Lernplattform ILIAS schon länger für ihre Seminare nutzen. Wofür genau nutzen Sie ILIAS?

Koch: ILIAS nutze ich eigentlich zu zwei unterschiedlichen Zwecken: Im Vorfeld einer Veranstaltung lasse ich den Studierenden hier Aufgaben zukommen, um ihren Ist-Zustand festzustellen. So lassen sich Fortschritte während der Seminarveranstaltung oder auch in deren Nachgang feststellen. Im Anschluss an eine Veranstaltung steht den Studierenden und mir über ILIAS für 30 Tage ein Onlineforum zur Verfügung, bei dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander austauschen können und ich bei Bedarf die Umsetzung des Gelernten im Alltag begleite.

Kellerer: Was sind die Vorteile dabei und wie nehmen die Studierenden das Angebot an?

Koch: Generell ist ILIAS eine riesige Chance, Studierende auch außerhalb der Seminarveranstaltungen zu betreuen. Leider nutzen bislang nur wenige Studierende dieses Angebot. Vermutlich bleibt im hektischen Studienalltag hierzu nicht genug Zeit.

Kellerer: Am ZfS bieten Sie das Seminar „Strategisches und akademisches Lesen“ an. Was hat Sie für dieses Thema begeistert?

Koch: Generell halte ich Lesekompetenz für die Schlüsselkompetenz schlechthin, um im Informationszeitalter erfolgreich zu bestehen. Informationen möglichst rasch zu erfassen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, Zusammenhänge zu erkennen und Gelesenes nachhaltig zu behalten, ist zentrale Voraussetzung für Erfolg in Studium und Beruf.

Kellerer: Was lernen Studierende konkret in Ihrem Seminar und was verbirgt sich hinter Speed Reading?

Koch: Konkret setzt sich die Veranstaltung Strategisches und akademisches Lesen aus zwei zentralen Bausteinen zusammen: Zunächst finden sich hier klassische Lesestrategien, die beim Umgang mit umfangreichen oder besonders komplexen und anspruchsvollen Texten helfen. Weitere Säule des Seminars ist Speed Reading, um die reine Lesegeschwindigkeit zu erhöhen. Dies ist keinesfalls gleichzusetzen mit dem Überfliegen eines Textes, bei dem nur einzelne Schlagwörter aufgenommen werden. Es geht tatsächlich darum, komplette Texte in kürzerer Zeit vollständig zu lesen.

Kellerer: Warum sollten Studierende Ihr Seminar besuchen?

Koch: Gute Frage! Gerade im Zeit- und Selbstmanagement ist es ja erforderlich, Prioritäten zu setzen und sich genau zu überlegen, welche Zusatzveranstaltung besucht wird und welche nicht. Klare Antwort: Weil das Verhältnis von Input zu Output stimmt: Ein Wochenende investieren – ein Leben lang davon profitieren.

Kellerer: Was wünschen Sie sich für Ihr Seminar?

Koch: Eigentlich genau das, was ich bisher an der Universität Passau stets hatte: Aufgeschlossene, lebhafte, kritische Studierende.

Kellerer: Vielen Dank für das Gespräch!

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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