Neugier, Ideen und ein leeres Blatt – Kreatives Schreiben als Schlüsselkompetenz

Veröffentlicht von am 27.03.2018, 12:31 | Kommentar

Schreiben in allen Lebenslagen – das ist der Grundsatz der Journalistin Gesine Hirtler-Rieger. Ihr Seminar „Kreatives Schreiben“ findet in dieser Form zum ersten Mal an der Universität Passau statt. Hausarbeiten, Recherchieren und Bewerbungsschreiben gehören zum Alltag eines Studiums und werden meist als Pflicht und Mühsal empfunden. Hirtler-Rieger hält dagegen: „Ich will die Freude am Verfassen von Texten als kreativen Ausdruck unserer Persönlichkeit wecken.“ Vom 1. bis zum 15. April 2018 können sich interessierte Studierende auf Stud.IP für das Seminar im Sommersemester anmelden.

Eine Schriftstellerin zeigt, wie’s geht

Hirtler-Rieger arbeitete nach ihrem Studium der Germanistik und spanischsprachigen Literatur über ein Jahrzehnt im Verlagshaus Landshuter Zeitung und Straubinger Tagblatt. Die Redakteurin hat während dieser Zeit am liebsten über Menschen geschrieben. „Seit sieben Jahren schreibe ich mit Menschen, die über ihr Leben nachdenken und einzelne Episoden festhalten wollen“, so Hirtler-Rieger. Sie hat die Passauer Schreibwerkstatt gegründet, um zu fiktionalen und kreativen Schreiben anzuregen. Als freie Journalistin ist sie weiterhin tätig. „Diese Kombination liebe ich, denn sie ist sehr abwechslungsreich.“

Schreibtechniken und kreativer Austausch führen zum Erfolg

In ihrem Seminar „Kreatives Schreiben“ werden den Studierenden zuerst ganz konkrete Techniken beigebracht, die laut Hirtler-Rieger schnell zu Schreiberfolg führen. Schließlich soll eine kleine Geschichte geplant und ausgearbeitet werden. Und das falle auch nicht schwer, wenn ringsherum viele Stifte in Bewegung sind und man nicht allein vor dem leeren Blatt sitzt. Die Journalistin setzt auf die Atmosphäre ihres Kreativ-Seminars: „Beim gemeinsamen Schreiben entsteht eine ganz besondere Energie. Und es macht Spaß, sich anzuhören, was andere aus der gleichen Vorlage gemacht haben, welche Lebenserfahrungen und Assoziationen sie einbringen.“

Die Studierenden sollen sich ausprobierenZitat Hirtler-Rieger

Ganz egal, ob man es sich zutraut oder nicht – jeder könne schriftstellerisch tätig werden. Eine gewisse Neigung gehöre natürlich dazu, aber ohne Leidenschaft und Disziplin würde alles Talent nichts nützen. „Es geht darum, das Handwerkszeug kennenzulernen und sich eine Werkstatt einzurichten, in der man regelmäßig sägt, hobelt und feilt. Ob man die fertigen Werke verkauft oder das eigene Leben damit bereichert, das bleibt jedem und jeder selbst überlassen“, so Hirtler-Rieger. Angst zu versagen brauche in ihrem Seminar niemand haben, denn „ums Können geht es gar nicht, sondern um die Neugier, etwas auszuprobieren.“ Richtig und Falsch gebe es nicht, die Studierenden sollen sich ausprobieren und ihren eigenen Schreibstil entdecken.

Kreatives Schreiben ist für Hirtler-Rieger mehr als ein Hobby, sie sieht es als Schlüsselkompetenz für Beruf und Alltag. Es sei gar Methode in Beratung und Coaching, um Ressourcen zu entdecken und einzusetzen. „Wer die Freude am Umgang mit der Sprache entdeckt, der öffnet sich für neue Ideen sowohl im Alltag als auch in der Berufspraxis.“

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Dieser Artikel wurde verfasst von Zentrum für Karriere und Kompetenzen.

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