Interkulturelle Lehrveranstaltung erhält ERAMUS+ Preis in Prag
Vorzeigeprojekt des Lehrstuhls für Schulpädagogik mit dem tschechischen European Label Award 2019 ausgezeichnet
Sie wurde bereits von Wissenschaftsminister Bernd Sibler sowie der Schulabteilung der Regierung von Niederbayern als besonderes Beispiel bayerisch-tschechischer Bildungspartnerschaften gelobt und von Universitätsseite als „Leuchtturmprojekt“ der interkulturellen Bildungsarbeit bezeichnet. Jetzt erfuhr die Lehrveranstaltung zum Erwerb sprachlicher und interkultureller Kompetenzen im Lehramtsstudium im Fach Schulpädagogik eine besonders hochkarätige Auszeichnung des europäischen Forschungsprogramms ERASMUS+ in Prag.
Im Beisein der stellvertretenden tschechischen Bildungsministerin Mgr. et Mgr. Dana Prudíková, Ph.D., der Direktorin des Zentrums für internationale Bildungszusammenarbeit in der Tschechischen Republik Dana Petrova, des Direktors der Abteilung für internationale Beziehungen im tschechischen Schulministerium Ladislav Bánovec und des Ministerialrats Mgr. Daniel Kubát, der ebenfalls für internationale Beziehungen zuständig ist, durften Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Norbert Seibert und Akad. Oberrätin Dr. Doris Cihlars vom Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Passau gemeinsam mit der tschechischen Kooperationspartnerin doc. PaedDr. Hana Andrášová, Ph.D, Leiterin des Germanistischen Instituts der Südböhmischen Universität České Budějovice/CZ, den European Label Award 2019 im Prager Schulministerium entgegen nehmen, der besonders innovative Projekte zum Erwerb sprachlicher Kompetenzen in Bildungseinrichtungen würdigt.
„Dieses Ausschreibungsjahr wurden Lehrveranstaltungen und Projekte zur Einreichung aufgefordert, die besonders die Sprachbarrieren in Grenzregionen thematisieren, sodass unsere Lehrveranstaltung als besonders stimmig bewertet wurde“, betont Dr. Doris Cihlars, die als Projektleiterin von deutscher Seite für das interkulturelle Seminarangebot Verantwortung zeichnet. Es wurde in Kooperation mit der Südböhmischen Universität entwickelt und zielt auf den Aufbau von Kompetenzen im Umgang mit Sprach- und Kulturheterogenität in der Schule ab, die Lehramtsstudierende im Hinblick auf die vielfältigen Herausforderungen wie unterschiedliche Herkunftsländer, verschiedene Sprachstände und differierende Wertorientierungen bei Schülerinnen und Schülern dringlich benötigen.
Je 20 Lehramtsstudierende beider Länder werden in mehreren theoriegeleiteten Seminarsitzungen an ihren eigenen Universitäten auf die Themenbereiche Interkulturalität (Universität Passau) und Deutsch als Fremd-/Zweitsprache (Universität České Budějovice) vorbereitet, bevor ein einwöchiges Blockseminar beide Gruppen zusammenführt. Die Studierenden können an beiden Universitätsstandorten ihr erworbenes Wissen zur interkulturellen Kompetenz sowie DAF/DAZ im direkten Austausch anwenden und in verschiedenen Übungen und Praxissituationen vertiefen und erweitern. Neben gemeinsamen Workshops an den Universitäten bilden Unterrichtshospitationen zu interkulturellen Lehr-/Lernprozessen und eigene Unterrichtsversuche in DAZ-Klassen bzw. Klassen mit hohem Migrationsanteil einen besonderen Schwerpunkt der Lehrkonzeption, um die Studierenden anwendungsorientiert auf ihre künftige Lehrtätigkeit mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Hintergründen vorzubereiten.
Besonders gewinnbringend empfinden die Studierenden dabei den Aufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität im benachbarten Ausland, der durch die Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur (BTHA) und den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds (DTZF) finanziell gefördert wird. Die Jury des European Label Award 2019, die das deutsch-tschechische Lehrkonzept aus insgesamt 64 Bewerbungen als „außergewöhnliches Bildungsprojekt“ auswählte, lobte vor allem die hohe Qualität der Lehrtätigkeit, die innovativen und kreativen Ansätze zum DAZ/DAF-Unterricht in einer grenzüberschreitenden Kooperation sowie den hohen Motivationsgehalt der Lehrveranstaltung, der in einer starken Theorie-Praxis-Verzahnung sowie den Studienaufenthalten im benachbarten Ausland begründet ist.
Dass das Lehrkonzept des Lehrstuhls für Schulpädagogik auch im kommenden Kalenderjahr fortgeführt werden soll, unterstützt Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Norbert Seibert vollends. „Der Preis ist eine tolle Anerkennung unserer Arbeit am Lehrstuhl und spornt trotz mancher bürokratischer und organisatorischer Zusatzarbeit an, weitere praxisorientierte Lehrformate zu entwickeln und anzubieten, die unsere Lehramtsstudierenden für die schulischen Herausforderungen bestmöglich rüsten.“
Stichwörter: European Label Award 2019, Lehrstuhl für SchulpädagogikKategorie(n): Preisverleihung, Studium
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