Social Start-up STRAYZ für Pur(r)pose im Katzenfutter
Stefanie Zillessen, Madeline Metzsch und Saskia te Kaat haben im November 2020 das Social Start-up STRAYZ gegründet. Mit dem Verkauf ihrer Produkte möchte sie weltweit Streunern in Not helfen. Wir haben mit Co-Founderin Stefi – Kuwi-Absolventin und Alumna der Universität Passau – gesprochen. Im Interview erzählt sie uns, wie die Idee zur Social Petfood Marke entstanden ist, was für sie persönlich Social Entrepreneurship bedeutet, und wie ihr das Kulturwirtschaft-Studium auf dem Weg zum Unternehmerinnen-Dasein geholfen hat.
Wie würdest Du STRAYZ in einem Satz beschreiben?
Artgerechtes Bio-Katzenfutter mit Pur(r)pose – dafür steht STRAYZ. Unsere Vision: Wir wollen das Leben aller Streuner weltweit verbessern. Wie? Durch den Verkauf unserer schnurrtastischen Produkte, denn jedes verkaufte Produkt ermöglicht eine Futterspende oder medizinischen Support für einen Vierbeiner in Not. Unser konkretes Ziel: in den nächsten 10 Jahren wollen wir 100 Millionen Streuner unterstützt haben. Ambitioniert? Klar, aber zusammen schaffen wir das.
Wie hat sich die Geschäftsidee von STRAYZ entwickelt und wie seid Ihr darauf gekommen?
Nachdem unsere “Crazy Catlady” Madeline im Urlaub 2019 mal wieder den Tränen nahe war, da sie nicht alle Streuner retten konnte, wollte sie eine Lösung finden, um die Streunermiezen nachhaltig zu unterstützen. Nach einigen Recherchen und einem gebrochenen Herz über die schockierend hohen Streuner-Zahlen (480 Mio. Katzen leben weltweit in Not), hat sie Stefi und Saskia von dem Problem erzählt. Die Lösung: 14,7 Mio Katzen leben allein in deutschen Haushalten und werden täglich liebevoll mit Futter versorgt – warum also nicht den Bedarf der Tiere in Not mit dem Verkauf von Katzenfutter decken? Mit geballter Girlpower haben wir deshalb schnur(r)stracks unsere Social Petfood Marke STRAYZ entwickelt.
Was bedeutet Social Entrepreneurship für Dich und wie setzt Ihr STRAYZ als Social Business um?
Für mich bedeutet Social Entrepreneurship nicht nur, dass das Produkt der Unternehmung einen sozialen und gesellschaftsrelevanten Mehrwert bieten muss, sondern dass die gesamte Unternehmensorganisation auf einem ganzheitlich gedachten und gelebten Wertesystem basiert, welches die Grundlage für alle Aktivitäten legt: von der transparenten und nachhaltigen Wertschöpfungskette über die wertschätzende Teamstruktur und Arbeitsatmosphäre hin zu allen anderen Bereichen des Unternehmens. Das ist eine wahnsinnig spannende Aufgabe und ein sich ständig weiterentwickelnder Prozess, aber das Bestreben immer das bestmögliche an ganzheitlich nachhaltiger und sozialer Unternehmung zu gestalten, ist für mich Social Entrepreneurship.
Inwiefern hat Dir Dein Kulturwirtschaft-Studium an der Universität Passau auf dem Weg zum Unternehmerinnen-Dasein geholfen?
Meine Studienzeit in Passau hat auf verschiedensten Ebenen wesentlich dazu beigetragen, dass ich nun den Schritt der Gründung „gewagt“ habe. Neben der interdisziplinären Betrachtung verschiedenster gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Tendenzen und Konstrukte, konnte ich mich auch persönlich stark weiterentwickeln. Nicht nur die fachliche Grundlagen die ich mir durch das Masterstudium ICBS aneignen konnte, haben mich sehr in der Entscheidung und in der Planung unseres Social Business Modells bestärkt, sondern auch die vielen wertvollen interkulturellen Begegnungen und Austausche die während des Studiums ermöglicht wurden, haben mich dabei unterstützt, ganzheitlich, respektvoll und neugierig zu versuchen, ein soziales Wirtschaften zu explorieren.
Stefanie Zillessen (M.A. International Cultural & Business Studies – Universität Passau) ist seit über 8 Jahren in den Bereichen Marketing, Produkt & Organisationsentwicklung tätig, davon die letzten fünf Jahre auf Management-Ebene. Mit ihrem interdisziplinären Studienhintergrund (B.A. Cultural Engineering, M.A. International Cultural & Business Studies) sowie ihrer Führungserfahrung im Rahmen ihrer Tätigkeiten der letzten fünf Jahre als Head of Marketing in schnell wachsenden Start-ups der FMCG Branche, ist Stefi bei STRAYZ als Gründerin und Geschäftsführerin für die Bereiche Operations, Produktentwicklung & HR verantwortlich.
Madeline Metzsch (B.A. Kulturwissenschaften) übernimmt als Gründerin und Geschäftsführerin alle Marketing-, Kommunikations- und Brand-Themen die Verantwortung: Nach über sieben Jahren in der Food-Branche von denen sie drei in einer PR Agentur mit der erfolgreichen Betreuung einer Vielzahl unterschiedlicher Kunden im Tier-Food Bereich betraut war, ist sie als Kommunikationsexpertin und Katzenfrau sowohl fachlich, wie auch produktbezogen, die ideale Gründungsbesetzung eines Social Start-Ups im Bereich Tiernahrung. In den vergangen zwei Jahren leitete sie die Kommunikationsabteilung eines führenden Herstellers für Bio-Kindersnacks und studiert gerade ihren Master in Kommunikationsmanagement berufsbegleitend. Als erfahrene Projektmanagerin übernimmt sie außerdem die Koordination der Spenden-Kooperationen.
Saskia te Kaat verantwortet alle Vertriebs- und Finanzaktivitäten bei STRAYZ. Nach vier Jahren in der Finanzindustrie bei führenden deutschen Banken, bekleidete sie für über sechs Jahre verschiedene Vertriebspositionen in der Food-Start-up-Branche (zuletzt verantwortlich für den vertriebsseitigen Aufbau der schwedischen Hafermilch-Marke Oatly in DACH) und ergänzt mit ihren Erfahrungen aus der Start-up-, Finanz- und Food-Branche das Gründerteam perfekt.
Stichwörter: Existenzgründung, Gründungsförderung, Start-UpKategorie(n): Existenzgründung, Wissenstransfer
Dieser Artikel wurde verfasst von Abt. IV Transfer und Qualifizierung.
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