Bericht zum ersten Forschungsatelier Diversity am 11.01.2024

Veröffentlicht von am 15.01.2024, 12:40 | Kommentar

Am 11. Januar 2024 fand das erste im Rahmen des Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands entstandene und von der Arbeitsgruppe 4, Forschung und Transfer, organisierte, fakultätsübergreifende Forschungsatelier Diversity statt. Dabei wurden Forschungsprojekte zum Thema Migration aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen vorgestellt, um die vielfältigen an der Universität Passau verfolgten Forschungsansätze zu dieser wichtigen Thematik, die dem übergreifenden universitären Themenschwerpunkt „Migration, nachhaltige Entwicklung und gerechte Ordnung“ Rechnung trägt, sichtbar zu machen und Potentiale für zukünftige Kooperationen und Netzwerke offen zu legen. Prof. Dr. Karsten Fitz, Sprecher und Professurinhaber für Amerikanistik/Cultural and Media Studies führte nicht nur durch den Abend, sondern fasste diesen auch wunderbar wie folgt zusammen:

Nach den Begrüßungsworten von Prof. Dr. Christina Hansen, Vizepräsidentin für Internationales und Diversity, stellte Prof. Dr. Anna-Lisa Müller (Anthropogeographie) das Forschungsprojekt „Rassismus als Konfliktfeld in der Migrationsgesellschaft“ anhand der erinnerungskulturellen Aufarbeitung der an Migrant*innen verübten rassistischen Anschläge von Solingen und Rostock-Lichtenhagen vor.

Prof. Dr. Christoph Barmeyer und Dr. Sina Großkopf (Interkulturelle Kommunikation) präsentierten ihr Projekt zum Arbeitsplatz als Ort der Integration von Migrant*innen – gerade durch deren multikulturellen Hintergrund und interkulturelle Prägung.

Dr. Eunike Piwoni (Soziologie) führte ein in ihr DFG-Projekt „Affektive und emotionale Dimensionen und Dynamiken von (Nicht-) Zugehörigkeit und dem Erfahren ethnorassischer Exklusion—Ein Vergleich von drei Gruppen von Deutschen mit Migrationshintergrund“, welches die Vielschichtigkeit von ethnischen Identitätskonstruktionen sogenannter ‚unproblematischer‘, weil erfolgreich integrierter, Migrant*innen vis-à-vis der Mainstream-Gesellschaft hervorhob.

Prof. Dr. Julia Ricart Brede (Sprachwissenschaft) schließlich stellte ihr Projekt zu kulturellen Transitionserfahrungen von Migrant*innen bei der (freiwilligen) Rückmigration/Remigration von Deutschland ins Herkunftsland vor.

Die Präsentationen und anschließenden Diskussionen machten deutlich, welch große Forschungsexpertise an der Universität Passau im Bereich der Migrationsforschung besteht. Dabei wurden diverse sowohl thematische als auch konzeptionell-theoretische Schnittmengen sichtbar gemacht, die, weit über die hier vertretenen Fachdisziplinen hinaus, große Potentiale für zukünftige interdisziplinäre Forschung und Netzwerke im Bereich der Migrationsforschung bieten. Über das alle Beiträge verbindende, übergeordnete Thema „Migration“ hinaus, bieten Konzepte wie Erinnerungskultur bzw. -praktiken im transnationalen Kontext (bspw. Deutschland/Türkei), rekonstruktive Identität, konstruktive Interkulturalität (bspw. Migrant Entrepreneurship), Akkulturationsprozesse oder „reaktive Ethnizität“ vielfältige Andockpotentiale für interdisziplinäre Forschung. Zukünftige Forschungsateliers werden andere Themen aus dem Bereich der Diversitätsforschung an der Universität Passau vorstellen.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Frauenbüro.

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