Uni live: Rückkehr in die Medizin des Mittelalters?

Veröffentlicht von am 27.05.2025, 08:56 | Kommentar

Hand mit medizinischem Handschuh hält eine Petrischale mit gelben und weißen runden Zellen (Mikrobiologie)Dass immer mehr Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren ist eine besorgniserregende Entwicklung, die als antimikrobielle Resistenz (AMR) bekannt ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass wir ohne wirksame Alternativen in eine „postantibiotische Ära“ geraten könnten, in der selbst einfache Infektionen tödlich verlaufen.

Eine vielversprechende, aber bisher wenig beachtete Alternative sind Bakteriophagen, kurz Phagen. Diese Viren befallen gezielt Bakterien und können resistente Erreger abtöten. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Phagen zur Infektionsbekämpfung eingesetzt und werden heute vor allem in osteuropäischen Ländern genutzt – in der EU hingegen stehen sie vor hohen regulatorischen Hürden.

Mit diesen Hürden setzt sich Lothar Pietrek, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht auseinander. Er nähert sich dabei u.a. den folgenden Fragen:

  • Wie können Phagentherapeutika auf den europäischen Arzneimittelmarkt gelangen?
  • Welche rechtlichen und praktischen Herausforderungen sind dabei zu überwinden?
  • Wie können Patienten im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung Zugang zu einer Phagentherapie erhalten? Und gibt es überhaupt einen Anspruch darauf?

Der Vortrag findet am 4. Juni 2025 in der Zeit von 18.00 bis 19.30 Uhr im Uni live – Raum, direkt an der Großen Klingergasse 2a statt.

Um Anmeldung wird gebeten.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Wissenstransfer.

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