Wissenschaft ist ein Beruf für Frauen

Veröffentlicht von am 7.07.2011, 13:06 | Kommentar
Prof. Dr. Danuta Janicka

Prof. Dr. Danuta Janicka

Im Rahmen der Ringvorlesung „Wissenschaft ist ein Beruf für Frauen: Ein Beispiel (Rechts-)historikerin“ spricht Prof. Dr. Danuta Janicka, Toruń, über „Die Rolle des sächsich-magdeburgischen Rechts in der polnischen Rechtsgeschichte“.

Nahezu alle Städte Polens, ähnlich wie böhmische oder ungarische Städte, sind im Mittelalter entweder von deutschen Siedlern angelegt oder mit dem deutschen Recht begabt worden. Sieht man von wenigen kleinen Gebieten ab, handelte es sich ausschließlich um sächsich-magdeburgisches Recht. Die deutschen Siedler kamen nach Polen auf den Ruf der polnischen Fürsten oder Grundherren. Eine besondere Rolle bei der Ausbreitung des deutschen Rechts spielten schlesische Herzogtümer wie auch der Deutsche Orden. Den deutschen Siedlern wurden bestimmte Rechte und Privilegien gewährt, was nebst den eigenen Gerichten besonders augenfällig war. Bereits im 13. Jahrhundert wurde das sächsich-magdeburgische Recht auch den einheimischen Siedlern gewährt. Infolgedessen war seine Verbreitung unverhältnismäßig viel größer als der Anteil der Deutschen an den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen Polens. Die Einführung des deutschen Rechts erzielte viele positive Wirkungen in der Wirtschafts- und Sozialstruktur auf dem polnischen Territorium. Für den Bedarf der in Polen wohnenden Bürger und Bauern entstand, neben den deutschen Rechtsaufzeichnungen, eine Reihe von lateinischen und polnischen Übersetzungen. Das sächsich-magdeburgische Recht besaß seine direkte Gültigkeit bis in die Neuzeit hinein. Und einige Elemente dieses Rechts sind bis heute erhalten geblieben …

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, den 7. Juli, von 18:15 bis 19:45 Uhr, im Hörsaal 14, Juridicum.

Weitere Informationen zur Ringvorlesung

Stichwörter:

Kategorie(n):

Dieser Artikel wurde verfasst von Birgit Schwenger.

Kommentar