DAAD-Sommerschule „Umwelt und Gesellschaft in Europa“

Veröffentlicht von am 23.07.2013, 14:03 | Kommentar

„Umwelt geht jeden etwas an!“ Unter diesem Motto startete am 01.07.13 die DAAD- Sommerschule „Umwelt und Gesellschaft in Europa“ an der Universität Passau. Ziel der Sommerschule war es, Theorie und Praxis mit Forschungsanreizen zu vereinen und so das Verständnis für internationalen Umweltschutz zu steigern. Neben einem gelungenen Programm zeigten sich die Teilnehmer vor allem über die gute Gruppenatmosphäre und die eifrigen Diskussionen begeistert.

Teilnehmer der DAAD Sommerschule 2013 an der Universität Passau

Die Teilnehmer der DAAD Sommerschule 2013 (Foto: Elena Biling)

In der einwöchigen Veranstaltung bekamen die Teilnehmer der Sommerschule die Möglichkeit, sich international und interdisziplinär über das Thema Umwelt auszutauschen. In sieben Blockveranstaltungen, einer Filmvorführung, einer Podiumsdiskussion und einer Fachexkursion wurden die unterschiedlichen Aspekte des Umweltschutzes von ausgewiesenen Experten beleuchtet und unter reger Beteiligung der Teilnehmer, diskutiert. Das Fazit: Das „eine“ Konzept zum richtigen Umweltschutz kann es nicht geben, besonders wenn man die unterschiedlichen Voraussetzungen der osteuropäischen Nachbarn mit einbezieht. Der Diskussionsbedarf der Teilnehmenden hat aber auch gezeigt, dass die europäischen Entwicklungsmöglichkeiten noch bei weitem nicht ausgeschöpft sind, sondern meist noch viel Potential bereithalten.

Von den Teilnehmern gelobt wurden vor allem die vielfältigen Ansätze mit denen Referenten und Referentinnen versuchten einen Einblick in die verschiedenen Dimensionen der Thematik zu geben. So begann der Auftakt der Woche mit einer geschichtlichen Einordnung der Umweltbewegungen in Europa durch Frau Dr. Melanie Arndt von der Universität Regensburg. In dem darauf folgenden Blockseminar „Gesellschaftssystemische Logiken und die Umwelt“ ging es unter dem Schwerpunkt der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen um die Geographische Dimension des Umweltschutzes. Den perfekten Übergang zur Filmvorführung „Albtraum Atommüll“ in der Zentralbibliothek bot der Vortrag „Umwelt und zivilgesellschaftliches Engagement“. In dem Prof. Dr. Karl-Werner Brand (TUM School of Education, München) zusammen mit den Teilnehmern die Wechselwirkung von gesellschaftlichen Naturbeziehungen und  die Entstehung von Umweltproblemen sowie die Möglichkeit moderner Industriestaaten, auf diese zu reagieren analysierte.

Die komplexe politische Dimension des Umweltschutzes und die europäische Energiepolitik wurden den Teilnehmern zuerst in einem Blogseminar einführend erklärt, bevor die Kenntnisse zur Wechselwirkung von Gesellschaft und Umwelt in der Podiumsdiskussion „Nachhaltige Entwicklung“ unter der Moderation von Prof. Dr. Werner Gamerith (Professur für Regionale Geographie, Universität Passau) an aktuellen Themen vertieft wurden. In insgesamt drei Diskussionsrunden interessierte die Teilnehmer vor allem eines: In wie weit können wir heutzutage noch von dem Ziel der Nachhaltigkeit sprechen, oder ist das Konzept bereits so aussagelos, dass wir darauf verzichten können? Aufgrund des großen Interesse seitens der Teilnehmern der Sommerschule, die die Gelegenheit nutzten, um eigene Fragen an die Experten aus interdisziplinären Bereichen von Wirtschaftsökonomie bis hin zum bayrischen Umweltministerium, zu stellen, wurde auch beim sich anschließenden Empfang mit Eifer weiterdiskutiert.

Im praktischen Teil der Sommerschule klärte Karl Haberzettl,Vorsitzender der Kreisgruppe Passau vom Bund Naturschutz in Bayern e.V.,die Teilnehmer über regionale Brennpunkte wie das Oberilzmühle Kraftwerk an der Ilz und das Pumpspeicherwerk Reidl sowie die damit zusammenhängende Initiativen der Naturschützer auf. Außerdem stand ein Besuch im Nationalpark Bayerischer Wald und eine Fachexpertise über die Auswirkungen des Fremdenverkehrs auf den Nationalpark, sowie über die Ergebnisse und Probleme der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Deutschlands und Tschechiens auf dem Programm.

Gruppenexkursion der DAAD-Sommerschule 2013

Fachexkursion mit Herrn Karl Haberzettl, dem Vorsitzender der Kreisgruppe Passau vom Bund Naturschutz in Bayern e.V (Foto: Elena Biling)

Abgerundet wurden die Blockveranstaltungen der DAAD Sommerschule durch ein Expertengespräch mit Vertretern der Greenpeace-Gruppe Deutschland. Sie stellten die Geschichte der Greenpeace Bewegung als Beispiel einer internationalen Umweltbewegung vor und gaben den Teilnehmern der Sommerschule nochmals die Gelegenheit, Fragen an die Praxiserfahrenen zu stellen.

Die DAAD-Sommerschule „Umwelt und Gesellschaft in Europa“ wird durch die Initiative Perspektive Osteuropa am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen (Prof. Dr. Thomas Wünsch) organisiert. Die Realisierung des Projektes wurde durch die finanzielle Unterstützung des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) im Rahmen des DAAD Alumni-Programms und aus Mitteln des Auswärtigen Amts ermöglicht.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Uni Passau Kommunikation.

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