Arte-Beitrag: „Der Glanz der Schattenwirtschaft“/“Les fabuleux bénéfices du Système D“

Veröffentlicht von am 3.03.2015, 13:20 | Kommentar

Die arte-Dokumentation „Der Glanz der Schattenwirtschaft“/“Les fabuleux bénéfices du Système D“  erzählt von legalen und nicht ganz so legalen Klein- und Kleinstunternehmer in Nigeria und Burkina Faso und ihrem Einfluss auf die Wirtschaft des Landes. Zu Wort kommt unter anderem Professor Grimm (Lehrstuhl für Development Economics an der Universität Passau). Der Passauer untersucht seit 2012 die Zusammenhänge zwischen Krankenversicherung, Gesundheitszustand und Investitionsverhalten in Burkina Faso und arbeitet dort aktiv am Aufbau einer gemeindegestützten Krankenversicherung.

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Prof. Grimm im Gespräch mit dem Arzt des Gesundheitszentrums in der Gemeinde Komsilga (Burkina Faso) (Foto:Jan Kerckhoff, BR/ARTE, 2014)

Burkina Faso zählt zu den ärmsten Regionen der Welt. 1,50 Euro verdient ein Mitglied der Landbevölkerung  dort etwa am Tag. Verzichtet man auf die für uns typischen freien Tage, macht das nicht einmal 600 Euro jährlich. Da noch einen Beitrag in die eigene Gesundheitsvorsorge einzuzahlen, ist für die meisten Bewohner der ländlichen Gemeinden unmöglich. Dabei erkrankt bei ihnen im Monat durchschnittlich ein Haushaltsmitglied. Beim Konzept der „gemeindegestützten Krankenversicherung“ sollen sich deshalb die Angehörigen eines Dorfverbands zusammen schließen um gemeinsam einen Gesundheitsfond anzulegen, aus dem Ausgaben für Erkrankungen innerhalb der Gemeinschaft finanziert werden können.

„Der ganze Versicherungsgedanke ist für die Menschen völlig neu. Es gibt in den lokalen Sprachen, wie dem Mòoré, beispielsweise noch nicht mal ein Wort für ‚Versicherung‘.“ Erklärt Professor Grimm gegenüber dem Campus Passau Magazin.

Zwei Jahre hat es alleine gedauert, den Weg für das Projekt zu ebnen. Im Sommer 2014 starteten Professor Grimm und seine Kollegen zusammen mit der Nichtregierungsorganisation ASMADE die Implementierung des Projekt vor Ort.  Das Experiment soll, laut Campus Passau Magazin, vor allem positive Effekte auf den Zugang zu Gesundheitsleistungen und einen allgemeinen Anstieg des Gesundheitszustands fördern. Aussagekräftige Ergebnisse erwarten die Forscher in drei bis fünf Jahren. Dann will das Team um Professor Grimm die Haushalte erneut besuchen, um die langfristigen Effekte auf die Lebensverhältnisse der Teilnehmer zu dokumentieren.

Einen ausführlichen Beitrag zum Projekt gibt es in der neuesten Ausgabe des Campus Passau Magazins (als kostenlose Auslage am Campus oder digital).

Die Sendung wird am 10.3.2015 um 22.50 Uhr, am 13.03.2015 um 8:55 Uhr und am 17.3.2015 um 9:50 Uhr auf Arte ausgestrahlt. Wer zu den Sendeterminen gerade keine Zeit hat, kann sich den Beitrag nach der Erstausstrahlung in der arte.tv Mediathek ansehen.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Uni Passau Kommunikation.

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