Fit für den interkulturellen Schulalltag

Veröffentlicht von am 3.01.2017, 09:37 | Kommentar

Freuen sich über den Erfolg der deutsch-tschechischen Lehrveranstaltung: Dozentin Dr. Doris Cihlars (v. l.), Prof. Dr. Norbert Seibert, Dr. Thomas Pimingsdorfer (2. Reihe r., Universität České Budějovice) und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Foto: Lehrstuhl für Schulpädagogik.Unterschiedliche Herkunftsländer, unterschiedliche Sprachkenntnisse und differierende Werthaltungen  stellen für Lehrkräfte eine besondere Herausforderung im Schulalltag dar. Um Lehramtsstudierende bereits in ihrer Ausbildung dafür fit zu machen, bietet der Lehrstuhl für Schulpädagogik unter der Leitung von Prof. Dr. Norbert Seibert regelmäßig Lehrveranstaltungen zum Erwerb Interkultureller Kompetenz an. Als besonders gewinnbringend haben sich dabei Seminarangebote erwiesen, die neben theoretischem Wissenserwerb über Interkulturalität, Kulturstandards oder interkulturelle Kommunikation auch Praxiserfahrungen an Schulen durch entsprechende Studienaufenthalte im Ausland ermöglichen.

Mit Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der mit dem Jahresthema „Aktives Lehrersein im 21. Jahrhundert“ besonders die interkulturellen Begegnungen zwischen den beiden Nachbarländern forciert, konnte erneut eine zweisemestrige Lehrveranstaltung konzipiert werden, die auf deutscher Seite von Dr. Doris Cihlars, auf tschechischer Seite von Dr. Hana Andrášová, PhD, sowie Dr. Thomas Pimingsdorfer vom Germanistischen Institut der Südböhmischen Universität in České Budějovice betreut wird.

„Gerade in Zeiten zunehmender kultureller und sprachlicher Heterogenität in unseren Klassenzimmern, aber auch der grenzüberschreitenden Mobilität auf dem Arbeitsmarkt ist ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz bei Lehrkräften gefordert“, betonte Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Seibert.

Studierende erwerben dabei zunächst in mehreren Seminarsitzungen an ihren eigenen Universitäten theoriegeleitetes Wissen zu interkulturellen Grundlagen, Lernprozessen und Kommunikationsstrategien, bevor ein dreitägiges Blockseminar in Passau bzw. in České Budějovice beide Gruppen in einer Lehrveranstaltung zusammenführt. In diesem Wintersemester lag der Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit auf dem Bereich der interkulturellen Unterrichtsplanung in multikultureller und sprachheterogener Klassen. Auf Einladung von Uta Hoffmann, Rektorin der grenznahen Grund- und Mittelschule Hohenau, durfte die Seminargruppe bei der interkulturellen Unterrichtsarbeit mit  unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen hospitieren, selbst aktiv bei Individualisierung- und Differenzierungsmaßnahmen unterstützen und einer speziellen Fördereinheit im Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ beiwohnen.

An der Universität wurden anschließend Grundlagen zur Unterrichtsplanung in beiden Ländern verglichen, interkulturelle Methoden und Planungselemente erörtert und gemeinsam Unterrichtssequenzen zu Themen der interkulturellen Unterrichtsarbeit, beispielsweise „Weihnachten“, angefertigt. Die Fortsetzung der Lehrveranstaltung findet im Sommersemester 2017 statt – dann dürfen die Passauer Studierenden im Anschluss an ein theoretisches Seminar in Passau eigene Lern- und Hospitationserfahrungen mit der tschechischen Kultur- und Schullandschaft im südböhmischen České Budějovice machen.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Uni Passau Kommunikation.

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