Interdisziplinäre Tagung „Spielzeichen II – Raumspiele / Spielräume“

Veröffentlicht von am 22.02.2017, 20:27 | Kommentar

Zwischen dem 9. und  11. Dezember 2016 fand an der Universität Passau die interdisziplinäre Tagung „Spielzeichen II – Raumspiele / Spielräume“ statt. Die Tagung wurde vom Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Hans Krah) organisiert.

Das Computerspiel ist mittlerweile interdisziplinär beheimatet. So schenken Medien-, Kultur-, Literatur-, Sprach- und Sozialwissenschaften dem Computerspiel als komplexem Konstrukt, basierend auf verschiedenen ineinandergreifenden Zeichensystemen – audiovisuell, spielmechanisch, narrativ wie sozial –, ihre Aufmerksamkeit. Das spannende, weiterhin verhältnismäßig neue Forschungsfeld Computerspiel bietet vielfältige Anknüpfungspunkte, Aspekte und Perspektiven, um bestehendes, etabliertes wissenschaftliches Handwerkszeug am Gegenstand zu erproben, weiterzuentwickeln, neue Theorien abzuleiten und mögliche Forschungslücken zu schließen.

Das interdisziplinäre Interesse an diesem Gegenstand schlug sich auch im Programm einer nun schon zum zweiten Mal in Passau durchgeführten Tagung unter dem Titel „Spielzeichen“ nieder. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit textanalytischem und medienkulturwissenschaftlichem Schwerpunkt aus Disziplinen wie der Literaturwissenschaft, Medien- und Kultursemiotik, Theater-, Medien- und Filmwissenschaft oder auch den Sprach- und Sozialwissenschaften widmeten sich dem Thema „Raumspiele / Spielräume“. Im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung wurden insgesamt 15 Beiträge präsentiert, strukturiert in sechs thematisch unterschiedlich gewichtete Panels.

Fazit der Veranstaltung

Gemeinsamer Konsens war die Auffassung, Levelarchitektur im Computerspiel nur bedingt als direkte Raumrepräsentation zu begreifen. Schließlich, so eine Grundannahme der Computerspielforschung, konstituieren sich dargestellte Räume auch durch spielmechanische, narrative und soziale Faktoren. Demzufolge war es Ziel der Tagung, Computerspielräume unter probaten raumtheoretischen Gesichtspunkten zu beleuchten und die Perspektive weg von der rein räumlichen Darstellung hin zu einer umfassenden Betrachtung dargestellter Computerspielräume zu bewegen, die eine exakte Beschreibung und Analyse des komplexen Zeichensystems Computerspiel zulässt.

Insgesamt offenbarten sich bei „Spielzeichen II“ aufbauend auf der raumtheoretischen Fokussierung erneut die interdisziplinäre Relevanz und die Vielschichtigkeit des Computerspiels. So ließen sich im Lauf der Tagung immer wieder gemeinsame Ansätze und Denkmuster bei den vertretenen Disziplinen erkennen, deren Wahrnehmung notwendig ist, um das Computerspiel als mediales Phänomen in seiner Gänze beschreibbar zu machen. Rückblickend auf beide „Spielzeichen“-Konferenzen ließe sich sogar ein Kanon aus wissenschaftlich als besonders fruchtbar geltenden Computerspielen ableiten, beispielsweise die vielzitierte FALLOUT-Reihe. Organisator Dr. MARTIN HENNIG beschloss die Konferenz mit einem überaus positiven Fazit und verwies zur großen Freude der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Planungen für „Spielzeichen III“.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Uni Passau Kommunikation.

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