Bienen im Höhenflug
PlanBee-Project erhält die Zusage zur FLÜGGE-Förderung, einem Programm, das jungen UnternehmerInnen den Übergang in die Gründerexistenz erleichtert. Das Passauer Start-up begann 2018 mit der Idee, den Bienenstock durch Sensoren zu digitalisieren und per App jedem einen spielerischen Einstieg in die Hobby-Imkerei zu ermöglichen. Im Interview nehmen uns Gero Camp und Micha Günther mit in ihr erstes Jahr als junge Gründer und geben Tipps, wo gründungsinteressierte Studierende an der Universität Passau Unterstützung bekommen können.
Erst einmal herzlichen Glückwunsch an euer Team zur FLÜGGE-Zusage! Habt ihr die Zusage schon gefeiert?
(lachen) Ein bisschen, wie man auf Facebook sehen konnte.
Seit letztem Jahr passiert bei euch sehr viel und PlanBee-Project entwickelt sich sehr erfolgreich. Wenn ihr uns kurz in euer letztes Jahr mitnehmt: Was waren die wichtigsten Schritte für euch als Start-up?
Micha: Also ich glaube, das Wichtigste für uns war, dass wir zum einen Teil des Zertifikatsprogramms Honours Degree in Digital Technology and Entrepreneurship der Uni Passau waren, weil uns das einfach kontinuierlich vorangebracht hat, wir viel gelernt haben und man auch bei Dingen, auf die man vielleicht nicht so viel Lust hatte, an die Hand genommen und unterstützt wurde. Außerdem waren wir durch den Honours Degree von Anfang an ein Team mit sechs Leuten. Und zum anderen hatten wir im Sommersemester weiteren Support, zum Beispiel durch die PR Clinic vom INN.KUBATOR in Kooperation mit dem Studiengang Medien und Kommunikation und durch die Business Clinic der studentischen Unternehmensberatung INSTEAD, mit deren Unterstützung wir eine Umfrage unter 500 Imkern durchführen konnten. Kurz, wir hatten einfach richtig viel Manpower, um voranzukommen.
Gero: Und sicherlich auch der Businessplan Wettbewerb ideenReich am Anfang des Jahres. Da war unsere Idee ja gerade erst einen Monat alt. Dass wir diesen Wettbewerb dann gleich gewonnen haben, war wahrscheinlich viel zu früh, aber dadurch haben wir plötzlich so eine Aufmerksamkeit bekommen und wirklich viele interessante Partner kennengelernt.
Welche Herausforderungen sind euch begegnet?
Gero: Man merkt relativ schnell, womit man sich auskennt und wovon man einfach keine Ahnung hat. Zu Beginn des Projekts hatten wir noch versucht, Sensorik selbst zu installieren und zu programmieren, das können wir aber einfach nicht alleine. Und deswegen waren wir sehr froh, dass uns Chaiti (Chaitanyananda Buruganahalli Sreedhar) und andere Studierende des Data Science Lehrstuhls von Herrn Professor Granitzer unterstützt haben, die dann tatsächlich in einem Semester unseren Prototyp programmiert haben. Das war eine riesen Hilfe.
Ihr habt den Honours Degree in Digital Technology and Entrepreneurship (HD DTE) im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen. Inwiefern hat euch das Programm auf eurem Weg zum Start-up unterstützt?
Micha: Die Workshops im Honours Degree bauen sehr gut aufeinander auf und man bekommt viel professionellen Input. Ich glaube, der Hauptvorteil war, dass man sich wirklich regelmäßig zusammengesetzt hat und immer wieder ein ganzes Wochenende an Themen wie der Entwicklung eines Business Models oder eines Finanzplans gearbeitet hat, was man sonst vielleicht ohne großes Know-how schnell irgendwie gemacht hätte. Und natürlich der direkte Kontakt zu anderen Teams, mit denen man sich austauschen konnte und zu den Lehrstühlen, die uns bei Fragen immer unterstützt haben. Dieses Netzwerk ist für uns auch jetzt nach Abschluss des Honours Degree sehr wertvoll.
Gero: Beim Gründen geht es gerade am Anfang einfach sehr viel um das Netzwerk und da ist der Honours Degree ein super Startpunkt.
Wie kam es dann zur Bewerbung für die FLÜGGE-Förderung?
Gero: Helene (Gründungsberaterin der Universität Passau) hat uns auf das FLÜGGE-Förderprogramm aufmerksam gemacht. Sie hat uns bei der Antragstellung unterstützt und detailliert Input gegeben, was im Businessplan gefordert ist und worauf wir Wert legen sollen.
Micha: Der Honours Degree war da auch eine super Vorbereitung, weil wir im Prinzip in den neun Monaten mit wissenschaftlicher Unterstützung bereits alles sammeln konnten, was man für die Bewerbung braucht.
Welche weiteren Schritte sind nun geplant, die euch die FLÜGGE-Förderung ermöglicht?
Gero: Wir haben nicht geplant, dass wir die FLÜGGE-Förderung bekommen, sprich, wir hätten das ganze Projekt auch so weitergemacht. Dadurch, dass wir sie aber bekommen haben, können wir manches jetzt beschleunigen, indem wir zum Beispiel Personal einstellen. Geplant ist jetzt erst einmal, dass wir die App öffentlich online schalten und Funktionen integrieren, die dann bestenfalls auch schon jede/r nutzen kann.
Wie geht man am besten vor, um während des Studiums an der Universität Passau zu gründen? Was würdet ihr anderen Gründungsinteressierten raten?
Gero: Da würde ich blind sagen, schreibt die Gründungsberatung der Uni Passau und den INN.KUBATOR an. Ich habe mich selbst damals an den INN.KUBATOR gewendet, um Feedback zu meinen ersten Ideen zu bekommen.
Micha: Und geht zu den Veranstaltungen der Gründungsförderung der Uni Passau und des INN.KUBATORs. Da sind immer andere Gründerinnen und Gründer, mit denen man sich schnell mal austauschen und Feedback zu eigenen Ideen bekommen kann. Meistens sind auch Helene und jemand vom INN.KUBATOR dabei und man kann direkt in Kontakt treten.
Ansprechpartnerin: Helene Schneider
Gründungsförderung
Raum N12 116
Nikolastraße 12
E-Mail: gruenden@uni-passau.de
Webseite: www.uni-passau.de/wissenstransfer/gruendungsfoerderung/
Stichwörter: Existenzgründung, Gründer, Gründung, Gründungförderung, Gründungsberatung, Gründungsinteressierte, Start-Up, Startup, Startups
Kategorie(n): Existenzgründung, INN.KUBATOR Passau, Unkategorisiert, Wissenstransfer
Dieser Artikel wurde verfasst von Wissenstransfer.
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