Refugee Programme verabschiedet erste Studienabsolventen

Veröffentlicht von am 19.02.2020, 13:37 | Kommentar

Seit April 2016 können Geflüchtete sich im „Refugee Programme“ an der Universität Passau gezielt auf ein Studium in Deutschland vorbereiten. Nun haben mit Ahmad Ahmad, Tarek Almahana und Alaa Ashlash gleich drei ehemalige Teilnehmer des Programms auch ihr Studium in Passau erfolgreich abgeschlossen. Die drei Absolventen wurden im Rahmen einer Feier persönlich durch Vizepräsident Prof. Dr. Jörg Fedtke sowie zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus der Universität und der Region sowie Freunde und Familien geehrt.

Fedtke würdigte in seiner Festrede die außerordentliche Leistung der drei jungen Männer, die sich in den wenigen Jahren seit ihrer Ankunft in Deutschland nicht nur gesellschaftlich, sondern auch akademisch integrieren und ein komplettes Fachstudium meistern konnten. „Die Universität ist stolz auf den Erfolg des Refugee Programmes und stolz auf Sie“, so der Vizepräsident. „Als Institution gewinnt die Universität Passau durch Menschen wie Sie: Sie tragen nicht nur maßgeblich zur Diversität auf dem Campus bei, Sie nehmen mit Ihrer Leistung auch eine Vorbildrolle ein für alle, die nach Ihnen kommen werden.“

Dass Ahmad, Almahana und Ashlash in der Tat „Pioniere“ waren, hob auch Luise Haack, Leiterin des International Support Service der Universität Passau, hervor: „Sie haben großen Mut gezeigt und sind einen Weg gegangen, den vor Ihnen noch keiner gegangen ist. Wir als Institution haben durch Sie eine sehr wichtige neue Perspektive gewonnen.“ Gerade innerhalb der Universität hätten sich viele Kolleginnen und Kollegen aus der Wissenschaft und der Verwaltung mit großer Aufgeschlossenheit dafür eingesetzt, neue Lösungen zu finden und Prozesse zu verändern, um diesen Weg frei zu machen. Entscheidend für den Erfolg, sei zudem die vielfältige Unterstützung gewesen, die alle Beteiligten durch ihre Mentoren, ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie ihren Freundeskreis und ihre Familien erfahren hätten.

„Das Gefühl des Erfolgs ist ein schönes Gefühl“, sagte Ahmad Ahmad in seiner Dankesrede. Aber das Schönste daran ist, wenn dieses Gefühl die größten Anstrengungen und gemeisterten Schwierigkeiten belohnt – dann hat der Erfolg einen besonderen Geschmack.“ Mit Geduld, Fleiß und Ausdauer, sei für ihn und seine Mitabsolventen ein großer Traum wahr geworden. Ahmad ließ Faktoren und Begebenheiten Revue passieren, die für sein „neues akademisches Leben“ an der Universität Passau entscheidend waren. Besonders dankte er Prof. Dr. Hans-Georg Dederer, der seine Masterarbeit wie auch die von Alaa Alshlash an der Juristischen Fakultät betreute. Großes Bedauern, dass er an der Abschlussfeier nicht teilnehmen konnte, äußerte Prof. Dr. Tomas Sauer, der die Bachelor-Arbeit von Tarek Almahana am Lehrstuhl für Mathematik betreut hatte. Er gratulierte dem Absolventen mit einem persönlichen Brief, der Tarek während der Feierlichkeiten ausgehändigt wurde. Mit Videobotschaften von ehemaligen Kommilitonen, Freunden und Familienangehörigen endete der offizielle Teil der Veranstaltung, bevor die Gäste bei syrischen Köstlichkeiten und netten Gesprächen den Abend ausklingen lassen konnten.

Über das Refugee Programme

Das zweisemestrige „Refugee Programme“ umfasst intensive Deutschsprachkurse, Kurse zur Einführung in die Kultur und die politische Systeme Deutschlands und Europas, sowie Kurse in einem gewählten Studiengebiet. Es bereitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die DSH-Prüfung vor, die – unter anderem – Voraussetzung ist, um an einer deutschen Hochschule zu studieren. Das Intensiv-Programm wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Refugee Programme.

Die ersten Studienabsolventen des Refugee Programme

Ahmad Ahmad (Master of Laws, mit Präsent, von links), Tarek Almahana (Bachelor Mathematik) und Alaa Ashlash (Master of Laws) mit Vizepräsident Prof. Dr. Jörg Fedtke (Mitte), Prof. Dr. Hans-Georg Dederer sowie Luise Haack (links) und Barbara Bauersachs (Refugee Programme). Foto: Universität Passau

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Dieser Artikel wurde verfasst von Uni Passau Kommunikation.

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