20 Jahre „5-Euro-Business“: Interview mit Dr. Günther Hribek

Veröffentlicht von am 2.12.2020, 07:37 | Kommentar

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums haben wir, das Team der Gründungsförderung, uns mit den Initiatorinnen und Initiatoren sowie langjährigen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern des 5-Euro-Business-Wettbewerbs an der Universität Passau unterhalten. Dr. Günther Hribek ist seit 2013 Geschäftsführer des Transferzentrums und blickt mit uns auf die Anfänge des Wettbewerbs in Passau zurück. Außerdem spricht er über die Bedeutung, Resonanz und Zukunft des Wettbewerbs sowie des gesamten Gründungs-Ökosystems an der Universität Passau.

Das Thema Entrepreneurial Education besitzt an bayerischen Universitäten und Hochschulen große Bedeutung. Warum ist der 5-Euro-Business-Wettbewerb so wichtig für die Universität Passau und warum ist die Resonanz bei den Studierenden so groß?

Die Universität Passau hat sich vor einigen Jahren zum Ziel gesetzt, eine gründungsfreundliche Universität zu werden. Um studentische Gründungsprojekte zu fördern, müssen Studierende zunächst für das Thema Unternehmertum sensibilisiert, die gründungsinteressierten Studierenden dann entsprechend qualifiziert und die Gründerinnen und Gründer schließlich professionell betreut und beraten werden. Der 5-Euro-Business-Wettbewerb ist deshalb so wichtig, weil er zugleich einen Beitrag zur Gründungssensibilisierung als auch zur Qualifizierung liefert. Die enorme Resonanz bei den Studierenden hat uns im Sommersemester 2013 bei der erstmaligen Austragung schon ein Stück weit überrascht. Wir haben uns das damals damit erklärt, dass sich offensichtlich viele unserer Studierender grundsätzlich für das Thema Existenzgründung interessierten und sich auch sehr offen zeigten für das an anderen Hochschulen bereits erprobte Format des 5-Euro-Business. Inzwischen müssen wir für den 5-Euro-Business-Wettbewerb eigentlich gar keine Werbung mehr machen. Es spricht sich von Jahrgang zu Jahrgang auf dem Campus und in den sozialen Medien rum, dass eine Teilnahme eine ideale Gelegenheit ist, in die Welt der Existenzgründung hinein zu schnuppern.

Die Teilnahme am 5-Euro-Business-Wettbewerb erfordert von den Studierenden großes Engagement. Welcher besondere Gewinn ist aus Ihrer Sicht damit für die Teilnehmer verbunden, selbst wenn sie sich später nicht für den Weg in die Selbstständigkeit entscheiden?

Zunächst kann man nach einer Teilnahme sicherlich sehr viel besser entscheiden, auf was alles und worauf es bei einer Existenzgründung wirklich ankommt und ob das das Richtige für einen persönlich ist. Diese persönliche Erfahrung ist bei der Entscheidung für den beruflichen Weg, den man nach dem Studium einschlagen wird, sicherlich von unschätzbarem Wert. Und auch all diejenigen, die sich dabei ganz bewusst nicht für den Weg in die Selbständigkeit entscheiden, können sicherlich von dem geschnupperten Unternehmensgeist profitieren: Denn Innovation und unternehmerisches Denken spielen in vielen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft als Treiber von Fortschritt und Wohlstand eine sehr bedeutende Rolle.

Aus einigen der im Rahmen des Wettbewerbs entwickelten Geschäftsideen sind mittlerweile erfolgreiche Start-ups geworden. Wie unterstützt die Universität Passau mit ihren Partnern die Gründungsinteressierten nach dem Wettbewerb und wie entwickelt sich das Angebot in Zukunft weiter?

Neben dem 5-Euro-Business-Wettbewerb gibt es an der Universität Passau weitere Angebote für gründungsinteressierte Studierende. Am Transferzentrum bietet mit Helene Schneider eine Gründungsberaterin individuelle Beratung an. Auch die beiden DTE-Zertifikatsprogramme „Entrepreneurial Pathfinder“ und der „Honours Degree“ unterstützen Gründungsinteressierte in einer sehr interaktiven und individuellen Art und Weise. So kann man derzeit bis zu sieben Inkubation-Module absolvieren, wobei immer an der eigenen Geschäftsidee gearbeitet wird und nicht an theoretischen Fallbeispielen. Wir beginnen gerade im Rahmen des Projektes „Passau: The Entrepreneurial Campus“ (PATEC) neben dem Schwerpunktthema Digitalisierung (DTE steht für Digital Technology und Entrepreneurship) zusätzlich neue Unterstützungsangebote in den Bereich Social Entrepreneurship, Sustainable Entrepreneurship und Intercultural Entrepreneurship aufzubauen. Wir freuen uns sehr, dass wir uns auf dem Weg zu einer gründungsfreundlichen Universität – wie auch beim 5-Euro-Business-Wettbwerb – immer auf die Unterstützung eines regionalen Gründungsnetzwerks mit vielen externen Partnern (z.B. INN.KUBATOR, Hans Lindner Stiftung, Wirtschaftspaten, …)  verlassen können. Denn ein funktionierendes regionales Gründungs-Ökosystem ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für studentische Start-ups.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Abt. IV Transfer und Qualifizierung.

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